© IMAGO / Sven Simon

Steckbrief von Roy Black

  • Bürgerlicher Name Gerhard Höllerich
  • Geburtsdatum 25. Januar 1943
  • Geburtsort Straßberg bei Augsburg
  • Todestag 9. Oktober 1991
  • Beruf Schlagersänger und Schauspieler
  • Familienstand Geschieden
  • Kinder Nathalie und Torsten Höllerich
  • Geschwister Walter Höllerich
  • Wohnort zuletzt in Heldenstein (Oberbayern)
  • Sternzeichen Wassermann

Das Wichtigste in Kürze

  • Roy Black war ein deutscher Schauspieler und Schlagersänger
  • Mit dem Song „Ganz in Weiß“ schaffte er seinen Durchbruch
  • Am 9. Oktober 1991 verstarb Roy Black im Alter von 48 Jahren an plötzlichem Herzversagen

Roy Black: Leben und Karriere

Die Anfänge

Roy Black, dessen bürgerlicher Name Gerhard Höllerich war, wurde am 25. Januar 1943 in Straßberg bei Augsburg geboren. Hier besuchte er die Volksschule und machte anschließend sein Abitur in Fuggerstadt am Holbein-Gymnasium. Ursprünglich wollte Gerhard Höllerich nach der Schule ein Biologiestudium beginnen, entschied sich aus finanzieller Sicht jedoch für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre, welches er jedoch nie abschloss. In seiner Freizeit begeisterte er sich sehr für die Musik. Aber auch ein öffentlicher Auftritt als Sänger ließ nicht lange auf sich warten: Erstmals trat er 1963 in der Band „The Honky Tonks“ in einer Augsburger Kneipe namens „Charlys Affenstall“ öffentlich auf.

Erste Erfolge

Im September 1963 gründete er die Rock’n’Roll-Band „Roy Black and his Cannons“. Mitglieder der Band waren Peter Schwedes, Dieter Schwedes, Günter Ortmann, Dieter Sirch und Helmut Exenberger. Der Künstlername Roy Black bezog sich einerseits auf das schwarze Haar des Schlagersängers, welches ihm auch den Spitznamen Blacky einbrachte, andererseits auf den amerikanischen Sänger Roy Orbison, der als sein Idol galt. Die Band „Roy Black and his Cannons“ durfte zum ersten Mal offiziell am 6. Dezember 1963 im Augsburger Tanz Club „Femina“ auftreten. Den ersten Wettbewerb, einen Talentwettbewerb eines Schülerballs im Moritzsaal Augsburg, gewann die Band am 16. Juni 1964. Ein Auftritt, der Aufsehen beim Polydor-Produzenten Hans Bertram erweckte, der den Auftritt der Cannons in einem TV-Beitrag des BR gesehen hatte. Er schrieb das Holbein-Gymnasium an, um an die Kontaktdaten des Musikers zu gelangen. Einige Monate später, am 25. August 1964, nahm Gerhard Höllerich seinen Künstlernamen Roy Black an, eine Woche später bekam er seinen ersten Plattenvertrag. Er brach sein Studium der Betriebswirtschaftslehre ab und widmete sich ab da voll und ganz der Musik. Im Sommer 1964 nahmen „Roy Black an his Cannons“ die ersten beiden Singles auf. „Sweet Baby Mine“, die erste der beiden Singles, wurde ein kleiner Erfolg. Dieser wurde nicht zuletzt durch einen Augsburger Automatenaufsteller verursacht, der für kurze Zeit Roy Blacks Tourmanager wurde. „Darling my Love“, die zweite Single, wurde kein Erfolg. Erst die dritte Single „Du bist nicht allein“, welche der Sänger ohne seine Band aufnahm, war kommerziell erfolgreicher. Im Winter 1965 erreichte die Single sogar die Top Ten der deutschen Hitparade. Bei diesem Erfolg trug allerdings die Ehefrau des Produzenten, Elisabeth Bertram, einen großen Teil dazu bei, da sie großen Einfluss beim Radio Luxemburg hatte.

Der große Durchbruch

Im Jahr 1966 wurde Roy Black schließlich mit dem Lied „Ganz in Weiß“ zum Schlagerstar in Deutschland. Mit der Musik von Rolf Arland und dem Text von Kurth Hertha wurden knapp 2,5 Millionen Singles verkauft. Im selben Jahr erschien das erste Album von Roy Black. Ab diesem Zeitpunkt ging seine Karriere aufwärts. Ein Jahr später wurde Black das erste Mal in der Filmbranche tätig. Er wirkte im Musikfilm „Paradies der flotten Sünder“ mit. Die erste Hauptrolle erhielt der Schlagerstar im Film „Immer Ärger mit den Paukern“. Black arbeitete mit Uschi Glas zusammen, unter anderem in den Filmen „Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut“, „Hochwürden drückt ein Auge zu“, „Hilfe, ich liebe Zwillinge!“ und „Wer zuletzt lacht, lacht am besten“. Bis zum Jahr 1969 erreichten alle Singles des Schlagersängers die Top 10. Er war ebenfalls regelmäßiger Gast bei Dieter Thomas Heck, der die ZDF-Hitparade moderierte. Seinen letzten größeren Erfolg hatte Roy Black mit dem Lied „Schön ist es auf der Welt zu sein“, mit der zehnjährigen Norwegerin Anita Hergerland. Dieser Song hielt sich ganze 18 Wochen in den deutschen Top 10. Einen größeren kommerziellen Erfolg gab es daraufhin nicht mehr.

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Nach einer misslungenen Theater-Tournee 1975 wurde drei Jahre später, im Sommer 1978, Wolfgang Kaminski sein neuer Tourmanager. Er ersetzte damit Roy Blacks Bruder, Walter Höllerich,  der bisher seine Tourneen betreut hatte. Mit dem neuen Manager ging es anschließend wieder bergauf. 1983 erreichte Black mit dem Lied „Wilde Kirschen blühen früh“ erneut vordere Plätze in der Schlager-Hitparade, einen größeren kommerziellen Erfolg erzielte Black jedoch nicht. Im Mai 1986 brach Roy Black aufgrund eines Herzfehlers zusammen. Er wurde anschließend umgehend in das Gemeinschaftskrankenhaus in Herdecke eingeliefert. In München bekam er schließlich zwei neue Herzklappen eingesetzt. Kurze Zeit später trat er schon wieder auf.

Roy Black: Diskografie

Soloalben

  • 1966 Roy Black
  • 1967 Roy Black 2
  • 1968 Ich denk‘ an Dich
  • 1969 Ich hab‘ Dich lieb
  • 1969 Concerto d’amour
  • 1970 Im Land der Lieder
  • 1970 Für Dich allein
  • 1970 Mein schönstes Wunschkonzert
  • 1071 Wo bist Du?
  • 1971 Eine Liebesgeschichte
  • 1972 Träume in Samt und Seide
  • 1972 Wunderbar ist die Welt
  • 1973 Grün ist die Heide
  • 1973 Hier und mit Dir
  • 1974 Roy Black und die Fischer-Chöre
  • 1976 Liebe wie sie Dir gefällt
  • 1978 Neue Lieder
  • 1983 Roy Black
  • 1984 Dafür dank’ ich Dir
  • 1986 Gefühle
  • 1986 Herzblut
  • 1988 Schwarz auf weiß
  • 1989 Ein Hauch von Sinnlichkeit
  • 1990 Zeit für Zärtlichkeit
  • 1991 Rosenzeit

Alben mit der Band „Roy Black and his Cannons“

  • 1964 The Last Rock’n’Roll Show

Roy Black: Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1966 – 1972 7x Bravo Otto
  • 1967 Billboard Trophae in der Kategorie „Top Artist of Westgermany“
  • 1968 – 1981 6x Goldene Europa
  • 1969 Goldene Leinwand für den Film „Hilfe, ich liebe Zwillinge!“
  • 1972 Krawattenmann des Jahres
  • 1975 Goldener Wurm
  • 1976 Silberne Drehorgel
  • 1977 Silberne Drehorgel
  • 1978 – 1980 3x Goldene Drehorgel
  • 1980 Hermann-Löns-Medaille
  • 1981 – 1990 4x Goldene Stimmgabel
  • 1982 Das goldene Herz für mehr als eine Millionen verkaufte Einheiten
  • 1989 Goldener Nürnberger Trichter
  • 2011 Roy-Black-Denkmal in Velden am Wörthersee

Roy Black im TV

Serien

  • 1990-1991 Ein Schloß am Wörthersee

Filme

  • 1968 Paradies der flotten Sünder
  • 1968 Immer Ärger mit den Paukern
  • 1969 Unser Doktor ist der Beste
  • 1969 Hilfe, ich liebe Zwillinge!
  • 1970 Wenn du bei mir bist
  • 1970 Wer zuletzt lacht, lacht am besten
  • 1971 Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut
  • 1971 Hochwürden drückt ein Auge zu
  • 1972 Grün ist die Heide
  • 1972 Kinderarzt Dr.Fröhlich
  • 1973 Alter Kahn und junge Liebe
  • 1974 Schwarzwaldfahrt aus Liebeskummer

Roy Black: Privates

Liebes- und Familienleben

1973 verlobte sich Roy Black mit Silke Vagts, die Hochzeit folgte am 30. April 1974 in München. Am 1. August 1976 wurde Sohn Torsten geboren. In den 70er Jahren geriet die Familie jedoch in ein finanzielle Schwierigkeiten, wie Silke Höllerichs später in ihrem Buch schrieb. Grund dafür soll gewesen sein, dass Black sein immenses Vermögen diversen Beratern anvertraut hatte, die es veruntreuten. Am 26. November 1985 ließ sich der Schlagersänger von seiner Frau scheiden. Silke Höllerich beschrieb ihren Ehemann später als einen einerseits phasenweise sehr emphatischen, liebevollen Menschen, andererseits als paranoiden, geizigen Egozentriker, der sie vor anderen lächerlich machte, sie betrog und im Alltag von seiner Familie und seinem Freundeskreis dieselbe Verehrung erwartete wie von seinem Publikum. Außerdem konnte Roy Black nie gute Beziehung zu seinem Sohn Torsten aufbauen und verhielt sich ihm gegenüber aggressiv. Von Dezember 1990 bis zu seinem Tod am 9. Oktober 1991 lebte Roy Black zusammen mit seiner unbekannten Lebensgefährtin in Herdecke, wo er eine Doppelhaushälfte erworben hatte. Am 14. September 1991 bekam das Paar Tochter Nathalie.

Sein Tod

Am 9. Oktober 1991 starb der Schlagerstar Roy Black mit nur 48 Jahren an plötzlichem Herzversagen. 2011 schrieb die „BILD“-Zeitung, dass er einen Alkoholwert von vier Promille im Urin hatte. Dieser Wert wurde vom Gerichtsmediziner allerdings nie bestätigt. Dennoch wird bis heute über einen Selbstmord spekuliert, denn Herztabletten in Kombination mit übermäßigem Alkoholkonsum können tödlich sein. Roy Blacks Bruder sowie seine damalige Lebensgefährtin schlossen allerdings aus, dass Roy Black Selbstmord beging. Roy Blacks Beerdigung fand in seinem Geburtsort Straßberg statt, der seitdem zur Pilgerstätte für seine Fans wurde. Jedes Jahr werden ihm zu Ehren in Augsburg, Straßberg oder Bobingen Gedenkfeiern veranstaltet. Im Jahr 2002 nahm sich seine Ex-Frau Silke Höllerich, durch eine Überdosis Schlaftabletten, das Leben. Der Grund dafür soll die anhaltende Trauer um den Tod von Roy Black und eine unheilbare Krankheit gewesen sein.

Die häufigsten Fragen zu Roy Black

Warum hat Roy Black sich umgebracht?

Roy Black soll keinen Selbstmord begangen haben. Der Schlagerstar soll an Herzversagen gestorben sein. Laut „Bild“ soll er zum Todeszeitpunkt einen Blutalkoholwert von drei Promille, im Urin einen Alkoholwert von vier Promille gehabt haben. Von der Gerichtsmedizin wurde dies bis heute allerdings nicht bestätigt. Über einen Selbstmord wird bis heute spekuliert, da Roy Black Herztabletten genommen haben soll, welche in Kombination mit einem überhöhten Alkoholkonsum tödlich sein können.

Hat Roy Black getrunken?

Zum Zeitpunkt des Todes soll Roy Black laut „Bild“ einen Alkoholwert von vier Promille im Urin gehabt haben.

Warum hat sich Roy Blacks Ex-Frau Silke Höllerich das Leben genommen?

Die anhaltende Trauer um den Tod ihres Ex-Mannes und eine unheilbare Krankheit belasteten Silke Höllerich so sehr, dass sie sich Mitte Januar 2002, durch eine Überdosis Schlaftabletten, das Leben nahm.
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