Die Schlagerwelt und ihre Fans waren am 2. Juli 2017 geschockt, als bekannt wurde, dass Chris Roberts tot ist (Schlager.de berichtete). Er gehörte zu DEN Schlagerlegenden der 70er und 80er Jahre. Roberts, der seine Karriere 1964 zunächst als Schlagzeuger der Coverband Blue Rockets begann, wurde 1966 von Hans Bertram entdeckt und bekam so einen Plattenvertrag bei Polydor.
Noch unter dem Namen Chris Roberts schaffte er es 1968 mit dem Lied „Wenn Du mal einsam bist“ auf Platz 15 der deutschen Charts. Mit Liedern wie „Die Maschen der Mädchen“, „Ich bin verliebt in die Liebe“, „Hab Sonne im Herzen“ und „Hab ich Dir heute schon gesagt, dass ich Dich liebe“ schaffte er Anfang der 70er Jahre sechs Platzierungen in den Top-Ten und etablierte sich damit als feste Größe in die Schlagerwelt.
Nebenbei fungierte er noch in einigen Schlagerfilmen und hatte auch in der ehemaligen DDR einige Auftritte. Den letztendlich ganz großen Durchbruch hatte er dann mit „Du kannst nicht immer 17 sein“, einem Titel von Ralph Siegel, nachdem er die Plattenfirma gewechselt hatte.
1974 hielt sich der Titel 12 Wochen in den Top Ten und kletterte bis auf Platz 3. Er versuchte sich dann noch darin, seine Titel in anderen Sprachen populär zu machen, was aber nur mäßigen Erfolg einbrachte.
Zwischen 1970 und 1980 hatte er zahlreiche Hits wie „Do you speak English“, „Ich mach‘ ein glückliches Mädchen aus Dir“ und „Du wirst wieder tanzen gehen“. Als Teil eines Sextetts, zu dem auch Ireen Sheer gehörte, versuchte er sich 1985 beim Eurovision Song Contest mit dem dreisprachigen Song „Kinder, Children, Enfants“. Es brachte der Gruppe Platz 13 ein.
Auch als Songtexter und Musikproduzent war er in den Siebzigern tätig und wirkte in dem Musical „Sweet Charity“ 1979 mit. Seine letzte offizielle Single „Was Du jetzt nicht siehst“ erschien 2012.
Privat durchlebte Roberts viele Höhen und Tiefen. Der dreifache Vater heiratete 1989 seine Frau Claudia, die er bereits 1977 kennengelernt hatte. Sie war in der Schauspielbranche tätig und versuchte sich auch als Schlagersängerin. Die Ehe hielt bis 2013, dann gingen sie getrennte Wege, was einen unschönen Rosenkrieg nach sich zog. Erst Ende April hatte er noch Grund zur Freude, denn da hatte er nach 73 Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten.
Die Freude sollte nicht lang anhalten, denn er bekam von Ärzten gesagt, dass er nur noch etwa ein halbes Jahr zu leben habe, was am Ende nur noch ein paar Wochen waren. Er litt unter Lungenkrebs, hielt das aber geheim und trat teilweise sogar noch trotz Chemotherapie auf, bis er sich schließlich ganz zurückgezogen hat. Am 2. Juli starb er dann im Beisein seiner drei Kinder in der Berliner Charité.
Es wird keine öffentliche Beerdigung geben, er soll nur im engsten Familien und Freundeskreis am Mittwoch, 12. Juli 2017, auf einem Berliner Friedhof beigesetzt werden.
Ruhe in Frieden, Chris!