Wir gratulieren dem großen Schlagersänger Tony Marshall zu seinem heutigen Geburtstag mit 20 Schlagzeilen aus seinem Leben.
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1. Geburtsname: Herbert Anton Blöth.
Zu seiner Karriere-Hochzeit wurde Tony Marshall von seinen Kritikern bisweilen „Herbert Anton Blöd“ genannt. Hinter dieser spöttischen Bezeichnung steckte der reale Name Tony Marshall, der als „Herbert Anton Blöth“ geboren wurde. Nach der Geburt seines ersten Sohnes nahm Tony den Geburtsnamen seiner Mutter an: Herbert Anton Hilger. Interessant: Tony begann seine Karriere mit Chansons im Stile Gilbert Bécauds. Auch Bécaud hatte einen anderen bürgerlichen Namen: „Silly“ – also irgendwie auch „Blöth“ – bzw. „blöd“…
2. Geburtsjahr und Geburtsort
Zu Beginn seiner Karriere machte die Plattenfirma Tony vier Jahre jünger als er war und kommunizierte das Geburtsjahr 1942. Auch der Geburtsort wurde falsch angegeben – Baden Baden war wohl nicht spektakulär genug, folglich suchte die Ariola sich das französische Nancy als Geburtsort aus. Wenig später widersprach Tony dem mit einem Hit: „In Baden Baden bin ich geboren“.
3. Stadtmeister im Kugelstoßen
Auch sportlich hatte Tony schon früh Talent – 1948 gewann er ein Seifenkistenrennen. Später wurde er Leichtathletik-Stadtmeister, wobei seine Lieblingsdisziplinen Kugelstoßen sowie Diskus- und Speerwerfen.
4. Lebensliebe Gaby
Schon 1959 verlobte Tony sich mit seiner Jugendliebe Gaby, mit der er seit 1962 verheiratet ist – bis zum heutigen Tage. Trotz vieler Affären hielt die Ehe – das gegenseitige Vertrauen und das, was man gemeinsam erreicht hat, schweißte zusammen.
5. Liebevoller Vater
Zu seinen Kindern hat Tony (wie wohl jeder Vater) eine sehr innige und liebevolle Beziehung. Sohn Marc hat inzwischen selber als Teil des Duos Marshall & Alexander eine große Karriere gemacht. Seiner von Geburt an behinderten Tochter Stella hat er ein inniges Liebeslied gewidmet. Um behinderten Menschen zu helfen, gründete Tony später auch seine Tony-Marshall-Stiftung.
6. RTL-Casting-Entdeckung
1965 veranstaltete Radio Luxemburg einen Talentwettbewerb in Kooperation mit Hansa-Schallplatten, aus dem Tony als Sieger hervorging. Im Prinzip war er damit quasi einer der ersten „Casting-Stars“ von RTL. – Er bekam seinen ersten Schallplattenvertrag. Passend zum fiktiven Geburtsort Nancy sang Tony mit leicht französischem Akzent das Chanson „Aline“, das sich leider noch nicht als Hit entpuppte.
7. Begegnung mit Jack White und Herbert Nold
Nachdem es über mehrere Jahre hinweg musikalisch bei Tony nicht lief, lernte Tony Marshall 1968 den DJ Horst Nussbaum kennen, zwei Jahre später den Kripo-Beamten Herbert Nold. Horst Nussbaum wurde in „Jack White“ umbenannt und organisierte Tony seinen ersten Schallplattenvertrag. Herbert Nold wurde Tonys langjähriger Manager – über 43 Jahre lang arbeiteten die beiden zusammen, bis Nold aus Altersgründen ausstieg. Ähnlich langfristig war die Zusammenarbeit mit Jack White angelegt, der Tony als Produzent und Komponist über Jahrzehnte hinweg begleitete.
8. „Schöne Maid“ – Tonys als Schlagersänger
Bei einem „Erdbeerfest“ im Badischen Staufenberg stellte Jack White Tony die traditionelle Südseemelodie vor, die später als „Schöne Maid“ in die Geschichte eingehen sollte. Nach mehreren Flops bei seiner alten Plattenfirma Decca und nun auch bei der Ariola sollte noch eine letzte Single bei der Ariola produziert werden. Tony war strikt gegen die Nummer, auch sein Manager Nold war nicht begeistert. Tony ließ sich aber bereitschlagen und sang den Schlager unter Alkoholeinfluss ein. Dass daraus ein Millionenerfolg werden würde, ahnte damals bestenfalls Produzent Jack White und der zuständig Plattenboss Horst Ehmke.
9. Tonys historische Rolle im Mainzer Karneval
Geschichte schrieb Tony anno 1972, als er als „Nicht-Mainzer“ Stargast im Mainzer Karneval war. Obwohl er sehr gut ankam, waren die Karnevalisten „not amused“, dass nicht etwa beispielsweise Ernst Neger, sondern eben Tony quasi „Star des Abends“ war. Es gab sogar Konsequenzen: Die SWF-Show „Mainz wie es singt und lacht“ und die ZDF-Sendung „Mainz bleibt Mainz“ wurden im Folgejahr (1973) zu „Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht“ fusioniert. Tony Marshall hat folglich einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass eine der langlebigsten bis heute sehr populären TV-Dauerbrenner aus der Taufe gehoben wurde.
10. ABBA tanzen mit Tony Polonäse
Heutzutage abolut unvorstellbar, damals fast Normalität: Tony stellte in Ilja Richters „Disco“ seinen neuen Schlager „Vom Hofbräuhaus zur Reeperbahn“ vor. Hinter ihm tanzten fröhlich klatschend die ABBA-Mitglieder, damals schon Weltstars, das ganze Lied über. Ein absolut historischer Clip – wo hat man das schon, dass eine der wichtigsten Popgruppen aller Zeiten hinter einem deutschen Fröhlichmacher hertanzen:
11. Imagewechsel mit Grand-Prix-Song „Der Star“?
1976 gewann Tony mit beeindruckender Mehrheit die Vorentscheidung zum Grand Prix mit dem von Detlef Petersen geschriebenen Chanson „Der Star“. Der Titel ist bis heute ein Evergreen geworden, wurde aber disqualifiziert, weil er angeblich vorher bereits öffentlich vorgetragen wurde. Es war das erste, aber nicht das letzte Mal, dass Ralph Siegel Nutznießer einer Disqualifikation werden sollte… Als er seinen Titel im Fernsehen später präsentierte, wurde er laut Aussage seines Buches wie folgt anmoderiert: „Ich wurde anmoderiert als derjenige, den die Schlager-Mafia um seinen Auftritt beim Grand Prix betrogen hatte.“ – Der Stachel sitzt offensichtlich tief.
12. Ehrenbürger von Bora Bora
Ein Riesenhit war 1978 das Lied über die Insel Bora Bora. Der Titel ist so ein großer Evergreen geworden, dass die Insel beschloss, Tony Marshall zu ihrem Ehrenbürger zu ernennen.
13. ZDF-Show „Lass das mal den Tony machen“
Im September 1982 strahlte das ZDF die Personality-Show „Lass das mal den Tony machen“ erstmals aus. Die Einschaltquote sprach für sich: 14 Mio. Menschen konnte Tony als Zuschauer gewinnen. Mit „Jim und Andy“ hatte er zur Hochzeit der Neuen Deutschen Welle im Gegensatz zu vielen seiner Schlagerkollegen einen Hit.
14. Duett mit Roberto Blanco wird zum Hit
Zu Beginn der 1990er Jahre landete Tony mit seinem Kollegen Roberto Blanco einen weiteren Verkaufshit: „Resi bring Bier“, die deutsche Version von David Hasselhoffs „Crazy For You“, eroberte die damaligen Oktoberfeste.
15. Steigbügelhalter für Helene Fischer
Als Tony 2005 auf Musical-Tour mit der wie auf ihn zugeschnittenen Rolle des Milchmanns im Musical „Anatevka“ ging, gehörte ein junges Nachwuchstalent namens Helene Fischer zum Stab. Noch vor Florian Silbereisen war es also Tony, der offensichtlich Helenes Talent erkannt hat…
16. Duett mit Xavier Naidoo zum 70. Geburtstag
Zum 70. Geburtstag brachte Tony eine absolut bemerkenswerte CD auf den Markt: „Wie nie“ – sein wohl anspruchsvollstes und abwechslungsreichstes Album überhaupt. Darauf enthalten war ein Duett mit Xavier Naidoo, eine Neuaufnahme des Klassikers „My Way“.
17. Playback-Panne beim Winterfest der Volksmusik
Bei seinem bislang letzten Auftritt bei den Festen der Volksmusik gab es 2011 eine spaßige Playback-Panne – als Tony seine berühmte „Schöne Maid“ vorstellte, gab es einen Playback-Hänger, weil offensichtlich die CD sprang. Manchmal ist „live“ eben doch live…
18. Duett mit Weltstar Anastacia
Nicht nur ABBA und Xavier Naidoo mutierten zu Tony-Fans. Auch Weltstar Anastacia nannte Tony als Vorbild – wenn auch „nur“ für die TV-Show „Verstehen Sie Spaß?“ – dennoch hat sie es sich nicht nehmen lassen, im deutschen Fernsehen anno 2017 mit Tony im Duett dessen Klassiker „Schöne Maid“ zu interpretieren – auch mit 79 Jahren war Tony in der Lage, live zu performen:
19. Neue Zusammenarbeit mit Günter Behrle
„80 Jahre und kein bisschen leise“ – das passt zu Tony Marshall. Mit seinem alten Freund Günter Behrle nahm er den Schlager „Senioren sind nur zu früh geboren“ auf – eine Ode daran, auch im Alter das Leben zu genießen.
20. Das Toupet-Geheimnis: Tony wird „Hutträger“?
Bei Markus Lanz gestand Tony 2013 nicht nur, 50 Haarteile zu haben, sondern auch, mit 80 Jahren ein „Freudenfeuer“ zu veranstalten und seine „Fiffis“ zu verbrennen (siehe Video 7:50 Min.). Dann würde er seine Toupets vernichten und nur noch mit Hut rumlaufen. Ob er sein Versprechen jetzt wahr macht? Alternativ könnte ein Sponsor 500.000 EUR für die Marshall-Stiftung auf den Tisch legen, und Tony nimmt sein Haarteil vom Kopf. So hat er es im Februar 2013 bei Markus Lanz versprochen.