Dieses Gefühl, es muss unbeschreiblich sein. Vor Zehntausenden Menschen zu stehen, sie alle schauen nur zu dir, du darfst für sie singen. Es ist ein Gefühl, das Georg Stengel in den vergangenen Wochen etliche Male erleben durfte. Dennoch muss er sich manchmal kneifen, um sich selbst zu versichern, dass er nicht träume, wie er uns im Gespräch verrät.
Du warst 2015 und 2016 bei „The Voice“ dabei, jetzt hast du mit Roland Kaiser zusammen in Stadien gespielt. Musstest du dich da manchmal kneifen?
Ich musste mir damals bei ‚The Voice‘ schon in den Arm kneifen, das war der Wahnsinn. Ich glaube, ich bin damals das erste Mal so richtig aufgeregt gewesen. Den Schritt jetzt zum Support-Act von Roland Kaiser hätte ich aber nie erwartet. Ich höre Rolands Lieder schon seit Jahren selbst. Ich komme vom Dorf, da war Roland das Ding. Jeder Song war eine Hymne vom Dorf. Jetzt stehe ich als Support-Act vor Tausenden im Stadion. Also ja, ich muss mich manchmal selbst zwicken. Es ist aber auch mittlerweile zum Ritual geworden, und das ist auf dieser Tour wirklich schon dreimal passiert, dass ich meine Mama anrufe und sie frage: Mama, was passiert hier eigentlich? Sie weint dann immer nur, und ich weine auch sehr viel. Was meine Mutter aber immer sagt, ist, dass Oma, Opa und mein Papa ganz stolz wären. Das ist eben mein Ritual, wenn ich mich mal kurz auf den Boden der Realität zurückholen muss.
Als du bei der Kaisermania aufgetreten bist, wurde dir dein erster BH zugeworfen. Hat der nun einen Ehrenplatz?
(lacht) Zuerst einmal war es eine absolute Ehre, dass ich der erste Support-Act auf der Kaisermania seit über zwanzig Jahren sein durfte. Das ist für mich wie ein Ritterschlag. Und na klar sind die Fans alle für Roland da, es ist schließlich sein Fest, aber was man sagen muss – Roland hat einfach die krassesten Fans. Wenn die einen lieben, dann lieben die einen. Und sie lieben mittlerweile auch mich. Dann kam halt mal ein BH. Den habe ich aber nicht mitgenommen. Den hat mein Bassist eingepackt. Aber nicht privat, wir haben den BH nämlich in die Box gelegt, in der ich meine ganzen Dinge aufbewahre, damit mein Gitarrist, der jetzt bei den Auftritten am Wochenende beim zweiten Teil der Kaisermania dabei ist, auch etwas davon hat. Falls wir keinen neuen kriegen (lacht). Aber auf jeden Fall werde ich ihn nach den Auftritten am Wochenende mit nach Hause nehmen. Ob ich ihn mir einrahme weiß ich noch nicht, aber ich werde ihn auf jeden Fall behalten, damit ich immer sagen kann: Das war mein erster BH.
Du warst schon bei Beatrice Egli, jetzt Roland Kaiser, was kommt als Nächstes?
Ich bin auf jeden Fall mit Andrea Berg auf der „Mein Schiff“. Ich bin aber auch sehr offen für neue Shows. Bei Florian Silbereisen wäre ich sofort dabei. Meine Mama sagt immer: Nimm alles mit. Und das ist auch heute noch mein Motto. Ich möchte jedem gerne zeigen, wer der Stengel ist. Und wenn es sein muss, bringe ich auch den BH von der Kaisermania mit (lacht).
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Wie würdest du Roland Kaiser mit drei Worten beschreiben?
Intelligent, Herzensmensch und bodenständig. Und ich sage auch noch ein viertes: Er ist ein gutaussehender Typ. Wenn der lächelt… Ein schöner Mann.
Wann singt ihr denn mal zusammen?
Ich habe mit ihm schon darüber geredet. Jetzt müssen wir nur noch einen passenden Song finden. Wenn der Song gut ist, und er Lust hat, dann machen wir das. Ich würde mich freuen, das wäre der krönende Abschluss.
Wie geht es bei dir musikalisch weiter?
Mein erstes Album kommt im September. Dann steht noch eine Tour an. Vielleicht können wir im nächsten Jahr schon Open Air spielen. Die Kaisermania im kommenden Jahr wieder zu spielen, wäre auch ein großer Wunsch. Und wenn wir dann ganz weit vorausdenken, dann möchte ich in 50 Jahren auch dort stehen, wo Roland jetzt steht. Das ist ein Traum, das ist ein Ziel, und daran möchte ich festhalten.