Über 26 Minuten lang hielt DSDS-Gewinner Pietro Lombardi einen Monolog in seinem Instagram-Video, dass er gestern groß angekündigt hatte. Und zwar nachdem er seinen gesamten Instagram-Account gelöscht hatte! Heute nennt er die Gründe, warum er sich vor drei Monaten eine Auszeit nehmen musste: Depressionen, unverarbeitete Traumata und ein Schock-Moment…
Pietro Lombardi: „Ich musste herausfinden, was mir fehlt“
„Die Leute sehen nur den glücklichen Pietro. Ich war aber nicht glücklich. Ich habe abends im Bett gelegen und geweint. Und ich wusste nicht warum“, beichtet Pietro Lombardi gedankenverloren. Vor drei Monaten fühlte er sich ausgebrannt. Und er verstand sich offenbar selber nicht: „Man sieht den Erfolg, meine Songs funktionierten, aber ich war traurig. Ich musste herausfinden, was es eigentlich ist.“ Und dann läßt der Sänger die Hosen runter! Seine Fans hätten ihn, für das, was er nach seinem DSDS-Sieg war, geliebt. Und dann passierte es: „Dann bin ich in eine Phase gekommen, wo ich alles gezeigt habe, was ich habe. Da habe ich angefangen, den Pietro zu verlieren, der ich einmal war. Warum hab‘ ich gedacht, ich bin nur krass mit teurer Uhr und dickem Auto? Aber das bin ich nicht. Dafür bin ich sauer auf mich selbst.“
Pietro Lombardi: „Ich bin ein Angeber geworden“
Freimütig erzählt Pietro, dass die Spirale 2017 begann. 2016 hatten er und seine Frau Sarah Engels sich getrennt, Söhnchen Alessio war gerade ein Jahr alt. Als er mit Sarah zusammen war, hätte er den Klimbim nie gebraucht, aber als Single habe er gedacht, er müsse „die Damenwelt beeindrucken“. Traurig gibt er im Interview zu: „Ich habe da angefangen mir Aufmerksamkeit und Liebe mit Geld zu holen.“ Doch Pietro musste schnell lernen, dass sich die Frauen nur für ihn interessierten, weil er prominent war und Geld hatte. Er gibt zu, dass es schwierig sei, eine Frau zu finden, die wirklich an ihm interessiert ist: „Ich bin Single und das ist auch ok.“ Pietro Lombardi wirkt geläutert: „Ich habe in der Pause gelernt, dass es einem auch gut gehen kann, ohne dicke Uhr und fettem Auto. Das ist nicht der wahre Wert des Leben. Familie ist wichtig!“ Er selbst kam nur leider nie in den Genuss…
Pietro Lombardi: Endlich kann er seiner Mutter verzeihen
Dass der Sänger nie ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hatte, ist bekannt. Heute kann er offen darüber sprechen. Besonders traurig: Er dachte, seine Eltern würden ihn nicht lieben! Als er dann 2011 „DSDS“ gewann, sagte seine Mutter zu ihm: „Ich bin stolz auf Dich“. Für Pietro war das eine Farce, wie er in dem Video erklärt: „Ich weiß noch, dass ich damals traurig darüber war, weil ich dachte ‚Jetzt erst bist du stolz auf mich?!‘ Dieses ‚Ich bin stolz auf dich‘ hat mich von meiner Familie entfernt. Ich habe gedacht, weil ich DSDS gewonnen habe, wart ihr stolz. Damit hatte ich richtig zu kämpfen. Ich hatte das Gefühl, dass das nicht echt ist.“ Dennoch gibt er zu, dass er ein Chaot war, als er jung war und seine Eltern deshalb strenger zu ihm waren, als zu seinen Geschwistern: „Jetzt bin ich älter geworden, jetzt verstehe ich meine Eltern. Ich bin selbst Vater und ich war ein Chaot. Mir war nie klar, dass sie es gut gemeint haben.“
Pietro Lombardi: Sein größtes Trauma ist die Geburt von Alessio
Sechs Jahre ist Pietro Lombardis Sohn Alessio mittlerweile alt und dennoch scheint es, dass sich die dramatischen Minuten der Entbindung für den Sänger so anfühlen, als seien sie erst gestern passiert. Er bricht in Tränen aus, als er davon erzählt: „Du wartest auf den Atemzug und er kommt nicht und das ist krass. Der kommt einfach nicht. Dieses Gefühl wünscht man niemanden. Dieser Tag – das hat mein ganzes Leben verändert. Du siehst den kleinen Jungen und ich wollte nur, dass er atmet. Du hast deine Frau da liegen, der du helfen willst und du hast deinen Sohn, der um sein Leben kämpft. Das ist ein Trauma, das bleibt für immer. Die Bindung bleibt für immer.“ Er erzählt, warum er nach der Trennung von seiner Ex erst mal beweisen musste, dass er Windeln wechseln kann und nicht chaotisch mit Alessio umgehen wird. Er sei froh, in Sarahs neuem Mann Julian Büscher eine tolle Unterstützung in der Erziehung seines Sohnes zu haben: „Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass er ihn mir wegnimmt. Ich kann nicht immer da sein, aber Julian zieht Alessio mit auf, das ist Fakt und so wie es ist, haben wir einen tollen Weg gefunden.“
Pietro Lombardi: Darum wohnt er im Hotel
Mit tränenerstickter Stimme erzählt der Sänger dann, dass er nie angekommen sei. Sein erstes Weihnachten mit Alessio nach der Trennung habe er allein im Büro gefeiert, weil er noch keine Wohnung hatte. Nachdem er eine 100-Quadratmeter-Wohnung anmietete, wollte er schließlich mehr: „Dann wollte ich den nächsten Step. Ich habe ein Haus gesucht. Ich wollte endlich ankommen und meinem Sohn einen Garten geben, dass er spielen kann, eine Hüpfburg für ihn hinstellen.“ Alessio habe sich ein Zimmer samt Möbel ausgesucht. Er habe sich sehr wohl in dem Haus gefühlt. Lombardi: „Das war das schönste Gefühl. Ich bin grad angekommen, hab mich so gefreut. In einer Woche sollten die Restmöbel kommen. Da meldete sich ein Freund bei mir. Er war komplett am Ende!“ Lombardi erzählt, dass dieser gute Freund in der Jahrhundertflut sein komplettes Haus verloren hat. Pietro hörte sich die Geschichte an, versuchte zu trösten. Der Mann habe drei kleine Kinder und wohnte in einem Hotelzimmer. Nach dem Telefonat habe der Sänger dann nicht lange überlegt: „Ich bin in mein Haus gerade eingezogen, mein Haus ist komplett fertig. Komm in mein Haus ich geh ins Hotel.“ Das war vor zwei Monaten! Und es wird mindestens bis Ende des Jahres auch so bleiben, wie der Sänger erklärt. Für Pietro Lombardi war es trotz allem die einzig richtige Entscheidung.
Pietro Lombardi: Ich habe mich selbst therapiert!
Doch der steinige Weg hat sich offenbar gelohnt! „Ich bin so fucking ready – ich kann wieder lachen ich bin wieder da“, schreit der Sänger lachend in die Kamera. Er habe den einen oder anderen Frieden schließen können, ist mich sich ins Reine gekommen und verspricht seinen Fans, wieder voll für sie da zu sein. Es wird den einen oder anderen Release geben und er habe auch an seinem Musikstil gearbeitet. Der Sänger: „Ich wollte mich weiterentwickeln. Ihr werdet es bald sehen. Der neue Song wird gut, mein Problem ist, ich muss für den Videodreh nächste Woche 30 Kilo abnehmen.“ Aber auch das wird dem Halbitaliener gelingen. Sein Video ist beeindruckend. Bleibt zu hoffen, dass er künftig schneller auf sich selbst hört und eingreift, wenn er sich unwohl fühlt…