Matthias Reim ist wohl einer der erfolgreichsten Schlagerkünstler unserer Zeit. Seinen Hit „Verdammt, ich lieb‘ Dich“ aus dem Jahr 1990 kennt heute jedes Kind und wird besonders bei Live-Auftritten von Matze besonders gefeiert. Doch auch er hat mal klein angefangen. In den Achtzigern hat Matthias Reim mal als Praktikant in einem Tonstudio gearbeitet. Und was er dort erlebt hat, hat er im Schlager.de-Interview verraten.
Ohne Frage: Matthias Reim ist sich immer treu geblieben. Bereits die ersten paar Sekunden eines Songs verraten einen Matthias Reim-Song. Eingängig, rockig, unverkennbar. Matthias Reim hat seit 40 Jahren seine eigenen Stil. Das neue Album „Zeppelin“ erscheint am 26. April und auch das ist eben typisch Matze: „Ja, ich habe eben meinen Style. Ich war auch echt kreativ und freue mich jetzt tierisch über das neue Album. Ich mache das so lange schon und dass es mir gelungen, echt wieder ein neues Album zu machen, ist schon cool. Immer wenn ich mit so einer Produktion anfange, denk ich mir, ich hab doch schon alles geschrieben und mir fällt nichts Neues ein. Doch dann lasse ich mich darauf ein. Das kann dauern, ich brauche meist so etwa drei Monate, bevor ich wirklich gut bin. Aber ich kann ja auch nichts anderes!“
Matthias Reim: Heute ein Star – damals ein kleiner Bengel
Matthias Reim kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Er war im Musik-Himmel. Er war aber auch in der Hölle. Der 66-Jährige ließ sich aber nie unterkriegen. Er ist ein Stehaufmännchen, der immer viel für seinen Erfolg gearbeitet hat. Heute hat er ein eigenes Tonstudio – gegenüber von seinem Wohnhaus. Ein Luxus, den er sich nach all den Höhen und Tiefen leisten kann. Ein Gang über die Straße und er sitzt an seinen geliebten Reglern und seinen Instrumenten. Aber auch dort braucht er ab und an eine Pause: „Dann gehe in den Flipper-Raum. So wie früher in den Hansa-Studios. Da hab ich mal ein Praktikum gemacht, als ich noch sehr jung war. Die hatten eine Studio-Kneipe. Da stand dann ein Kicker und ein Flipper.“
+++ Matthias Reim: „Ich musste meinen Mund halten!“ +++
Matthias Reim in den Hansa-Studios
Die Hansa-Studios in Berlin waren in den 1970er und 1980er Jahren eines der international gefragtesten Tonstudios. Große Stars wie David Bowie, Iggy Pop, Bronski Beat, Herbert Grönemeyer, Rosenstolz, Boney M., Alphaville, Peter Maffay, Udo Jürgens, Hildegard Knef, Paul Kuhn, Nina Hagen und viele mehr gaben sich hier die Klinke in die Hand. Auch heute noch wird dort Musikgeschichte geschrieben. Und dort fing für Matthias Reim alles an. Damals noch unbekannt, schaute er sich alle von den großen internationalen Stars ab. Jeden Tag verbrachte er Stunden in den Tonstudios und lebte teilweise sogar dort: „Da gab es Appartements unterm Dach und da durfte ich schlafen.“
Matthias Reim: Mit den Weltstars auf Tuchfühlung
Matthias Reim kommt ins Schwärmen, wenn er an die Zeit zurückdenkt. Kein Wunder, denn dort hat er so einige unvergessene Geschichten erlebt, die heute nicht mehr denkbar wären: „Da habe ich mal mit Depeche Mode gekickert, das werde ich nie vergessen. Das muss so in den 80ern gewesen sein. Die kannten mich ja da, ich bin da Mikrofone aufgebaut, ich habe verkabelt und auch da gewohnt. Daher habe ich alle getroffen: David Bowie, Depeche Mode, das war ne schöne Zeit, echt…“ Heute ist Matthias Reim selbst ein Star. Eine Tatsache, die ihn immer noch mit dem Kopf schütteln lässt. Doch er ist dankbar über die Erfahrungen, die er machen durfte: „Da habe ich mir auch viel abgeguckt. Und habe versucht, das in meinem kleinen Kämmerchen zu Hause nachzumachen, wie die arbeiten, wie die klingen, was die doppeln und so weiter. Ich habe unheimlich viel gelernt.“