Veröffentlicht inNews

Kerstin Ott spricht über ihre Kindheit: „Das war eher wie ein Aufbewahrungslager“

Kerstin Ott sorgt mit ihren Auftritten für Stimmung und gute Laune. In einem neuen Schlager-Podcast berichtet sie Schlimmes aus ihrer Kindheit.

Kerstin Ott
© Kerstin Ott in der Oberhausen Arena /

Kerstin Ott verrät irre Geschichte über eines ihrer Tattoos

Im Interview mit "Schlager.de" verrät Kerstin Ott eine besondere Geschichte zu eines ihrer Tattoos auf ihrem linken Arm.

Kerstin Ott ist zu Gast in dem neuen Podcast „Polaks Schlagertalk“ auf Deutschlandfunk Kultur. In der Folge „Hinter dem Lachen“, die am 19. März veröffentlich wurde, gibt sie spannende Einblicke in ihre Kindheit. Wie sich herausstellt, hatte der Schlagerstar als Kind wenig Anlass zu lachen. Deswegen fragt sich Oliver Polak unverholen, ob Kerstin Ott ihren Zufallshit „Die immer lacht“ nicht auch ein wenig für sich selbst geschrieben hat.

Die Geschichte, die sie erzählt, bewegt zutiefst. Geboren wurde Kerstin Ott in 1982 in West-Berlin. Schon mit drei Jahren kam sie ein Pflegeheim, da es familiäre Probleme gab und ihr Mutter krank wurde. Ihr Vater starb, als sie noch klein war. An alle Details kann sich die 44-jährige nicht mehr erinnern, aber die Zeit hat sie schon nachhaltig geprägt. Es gab Gruppenschlafräume mit Zehnbettzimmern. Dort standen Doppelstockbetten aus Metall. Privatsphäre? Fehlanzeige. Auch an Fürsorge hat es gefehlt: „Man kann sich das so ein bisschen wie ein Internat vorstellen. Die haben geschaut, dass du immer ordentlich angezogen bist, dass dir gesundheitlich nichts fehlt und dass du in den Kindergarten gehst. Aber auch nicht viel mehr.“

+++ Kerstin Ott: Auf diese Aufzeichnung ist sie besonders stolz +++

Kerstin Ott – harte Zeit im Kinderheim: “ Das ist für niemanden schön“

Oliver Polak stellt sich das furchtbar vor. „Das ist doch schrecklich, oder nicht?“, will er von ihr wissen.
Kerstin Ott: „Das ist schon suboptimal als Kind in eine Pflegeeinrichtung zu kommen oder in ein Heim. Das ist für Niemanden schön. Das war eher wie ein Aufbewahrungslager.“
Polak: „Wer hat dir denn in irgendeiner Form Liebe gegeben?“
Kerstin Ott: „Ich glaube, ich hatte schon immer ein Talent, mir Liebe zu holen von Menschen, die gerade da waren.“
Oliver Polak: „Wer war das denn damals?“
Kerstin Ott: „Meine Klassenlehrerin, die mochte ich sehr. Die mochte mich auch sehr. Zu der hatte ich ein gutes Verhältnis.“ Sie war auch diejenige, die erkannte, dass in Kerstin Otts Familie etwas nicht stimmt und war sehr unterstützend und hilfsbereit.

Die erste Pflegefamilie – liebloses Miteinander

Im Alter von sechs Jahren wurde Kerstin Ott dann in eine Pflegefamilie nach Norddeutschland „verfrachtet“, wie die Sängerin ehrlich erzählt. Auch dort hat sie sich nicht wohlgefühlt. „Das war auch vom Regen in die Traufe so ein bisschen. Auf einmal war Landleben angesagt. Ich kam aus der Großstadt und war das gar nicht gewohnt. Das war auch so eine Kasernierung immer, anders kann ich das gar nicht beschreiben… Auf dem Fußboden durfte kein Legostein liegen… Ich glaube die sind generell recht lieblos unterwegs gewesen.“

Comedian Oliver Polak ist selbst im konservativen Emsland der 80er Jahre aufgewachsen und kann das gut nachvollziehen. „Das war nicht schön auf jeden Fall.“ berichtet Ott. Aber ihr Leben nahm eine positive Wendung, sie bekam eine neue Pflegefamilie in Heide, bei der sie sich gut aufgehoben fühlte. Heute sagt Kerstin Ott selbstbewusst, sie habe viel Glück gehabt.