Das Existenz-Motto im Showbiz heißt: schön, glamourös und gesund! Über 20 Jahre traf das auch auf Jürgen Drews zu. Der ewig junggebliebene, nie zu altern scheinende „Ein Bett im Kornfeld“-Star erfüllte all diese Attribute. Als Drews vor gut einem Jahr die Diagnose Periphere Polyneuropathie erhielt, sah man dem 77-Jährigen plötzlich an, dass der Zahn der Zeit auch an ihm nagt. Seine Krankheit lässt ihn wackliger wirken. Warum also verabschiedet er sich nicht von der Bühne und genießt seinen Ruhestand? Seine Tochter Joelina verriet „Schlager.de“ exklusiv seine Gründe.
Joelina Drews: „Die verstehen alle den Hintergrund nicht!“
Die 26-Jährige wundert sich über den Trubel um ihren erkrankten Vater. Ja, er sei eingeschränkter, aber fühle sich fit. Und die Gute-Laune-Kanone habe dazugelernt. „Die verstehen alle einfach den Hintergrund nicht. Mein Vater hat nun mal diese Nervenkrankheit, die den Bewegungsapparat so ein bisschen betrifft, das kann sich mit den Jahren auch etwas verschlimmern, aber das ist nichts Lebensbedrohliches, er läuft langsamer und ist unsicherer in seinen Bewegungen. Ich sehe meinen Vater regelmäßig und es ist klar, dass er alt wird, aber das ist der ganz normale Lauf des Lebens. Er ist noch sehr, sehr fit für sein Alter“, bekräftigt Joelina im Interview. Die Leute reden, die Zeitungen schreiben – damit könne er umgehen, so Joelina: „Das hat ihn noch nie gestört. Im Gegenteil, er sagt immer, auch eine negative Schlagzeile ist eine Schlagzeile. So ist das Business. Er nimmt sich selber auch nicht so ernst.“ Aber warum er hört er nicht einfach auf? Sorgt sich seine Frau Ramona nicht langsam?
Beim Ballermann hört der Spaß auf
Die Pandemie war für den „König von Mallorca“ im Grunde ein Segen, wie seine Tochter erzählt: „Am Anfang der Coronazeit war das schwierig für ihn, weil das einfach ungewohnt war. Aber mittlerweile hat er sich daran gewöhnt, auch so im alltäglichen Zusammenleben mit meiner Mama und das findet er richtig toll. Deswegen holt er jetzt alle Sachen nach, die vorher nie machen konnte. Der lebt jetzt so ein ganz normales bürgerliches Leben und findet das super.“ Jürgen Drews musste im Lockdown 2019 wie alle anderen auch von Hundert auf null runterfahren. 2021 kam dann die Diagnose, die er zwar annimmt, aber nicht zum Grund nimmt, in Rente zu gehen. „Mein Vater macht das aus eigenen Stücken, ganz ehrlich, wenn er sagen würde, ich habe keinen Bock mehr, dann würde meine Mama die Notbremse ziehen. Wenn sie merken würde, dass es ihm nicht gut geht, würde sie direkt die Notbremse ziehen, aber er möchte es ja!“, ist sich Tochter Joelina sicher. Ihr Papa wählt seine Auftritte stattdessen gezielter aus und ist eben nicht mehr der „Hans Dampf“ in allen Gassen, wie Joelina erklärt: „Mallorca wird er nicht mehr machen. Vielleicht mal einen Specialauftritt, aber eben nicht so wie früher. Aber er ist so fit, dass er noch auf die Bühne kann. Derzeit tourt er ja mit Florian Silbereisen und ich glaube, dass er das nicht machen würde, wenn er dazu nicht in der Lage wäre oder nicht mehr könnte.“ Wird er jemals seinen Hut nehmen? Joelina lacht, als sie „Schlager.de“ die Frage beantwortet: „Er möchte nicht gehen. Musik ist seine Leidenschaft. Und wenn man dafür brennt, dann möchte man einfach auch nicht damit aufhören, egal was kommt.“