In den letzten Jahren haben wir (mit Ausnahme von Michael Schulte) nicht gerade geglänzt bei Eurovision Song Contest. Immer wieder wurden zuletzt die Kriterien in Frage gestellt, nach welchen die deutschen Beiträge ausgewählt werden. In diesem Jahr gibt es nun zumindest endlich wieder einen Vorentscheid. Mit dabei bei „Unser Lied für Liverpool“ (3. März, 22:20 Uhr, Das Erste) ist nun auch – dank TikTok – Ballermann-Star Ikke Hüftgold. Wie es dazu kam und ob er uns beim Eurovision Song Contest noch retten kann.
Ursprünglich sah es nicht so aus, dass Ikke Hüftgold überhaupt eine Chance auf eine Teilnahme hätte. Acht Acts galten als gesetzt und wurden aus knapp 550 Einreichungen von einer Jury ausgewählt. Zusätzlich gab es eine Art Wildcard über TikTok. Bis zum 3. Februar konnten Fans zwischen sechs Acts abstimmen, die am 3. März in Köln beim deutschen Vorentscheid auf der Bühne stehen könnten. Ikke Hüftgold konnte mit seinem Titel „Lied mit gutem Text“ über 52 % der Stimmen für sich holen, sodass er als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgeht.
ESC: Großbritannien statt Ukraine
Das große Finale des Eurovision Song Contest findet in diesem Jahr am 13. Mai in Liverpool statt. Im letzten Jahr gewann die ukrainische Band Kalush Orchestra den Wettbewerb. Aufgrund des Angriffskriegs Russlands findet das ESC-Finale dort aber nicht statt. Anstatt im Land des Vorjahressiegers trägt nun Großbritannien das Großereignis aus.
Ob Ikke Hüftgold hier auf der Bühne stehen wird? Nicht ganz unwahrscheinlich, denn das Voting bei unserem Vorentscheid setzt sich zu 50 % aus Zuschauerstimmen zusammen. Die anderen 50 Prozent stammen von acht Jurys aus verschiedenen Ländern. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass er die Jurys überzeugt, ist es nicht ganz abwegig, dass sich das phänomenale Ergebnis des TikTok-Votings hier wiederholt.
Ikke Hüftgold: Hoffnungsträger der Deutschen beim ESC?
Sollte es im Mai für den Ballermann-Star nach Liverpool gehen, könnten die Chancen nicht schlecht stehen: In der Vergangenheit schnitten zwei Blödel-Beiträge nämlich deutlich besser ab als die desaströsen Darbietungen der letzten Jahre. So belegte Guildo Horn („Guildo hat Euch lieb“) im Jahr 1998 den 7. Platz, Stefan Raab mit „Wadde hadde dudde da?“ zwei Jahre später sogar den 5. Platz. Geht es mit Ikke Hüftgold nun also wieder bergauf? Wir sind gespannt auf den Vorentscheid und auf einen möglichen Beitrag. Und egal was dabei rauskommt, besser als der letzte Platz wird es allemal.