Gotthilf Fischer – Vor zwei Jahren starb der König der Chöre mit 92 Jahren. Kurz vor seinem Tod gab er noch ein Interview. Es sollte sein Letztes sein, geführt während der Hoch-Zeit der Corona-Pandemie. Es war nie erschienen. Bis gestern bei Schlager.de. Darin ging es um Gotthilf Fischers 2008 verstorbene Frau Hildegard, mit der er 60 Jahre lang verheiratet war. Und er sprach über seine Wünsche – für sein Leben. Und auch über den Tod hinaus. Aber sein letzter Wunsch wurden nie erfüllt: ein Abschied seiner Fischer Chöre an seinem Grab. Und nun die Wendung …
Das Interview, das Gotthilf Fischer gab, enthielt zwei Fragen und zwei Antworten, die er mit ins Grab genommen hatte: Herr Fischer, haben Sie noch einen Lebenstraum? Fischers Antwort: „Ich würde gerne dirigierend vom Podest direkt in den Sarg fallen.“ Und – Wünschen Sie sich als letzten Abschied Ihre Chöre wieder vereint an Ihrem Grab? Fischer: „Das wäre mein größter Wunsch. Aber dafür ist ja kein Friedhof groß genug.“ Diesen Wunsch musste Gotthilf Fischer im Dezember 2020 mit ins Grab nehmen. Seine letzte Ruhestätte fand er im Grab seiner 2008 verstorbenen Ehefrau auf dem Friedhof Weinstadt, Ortsteil Beutelsbach, bei Stuttgart. Gotthilf Fischer wurde nur im engsten Kreise seiner Familie bestattet. Der Grund für die kleine Trauerfeier: die Maßnahmen und Einschränkungen, die aufgrund der damals aktuellen Gesundheitslage galten.
Gotthilf Fischer bekommt seine geliebten Chöre ans Grab
Schlager.de erreichte nun Esther Müller, langjährige Managerin von Gotthilf Fischer, dessen rechte Hand und guter Geist. Und fragte sie, ob sie vom letzten Wunsch ihres Mandanten Gotthilf Fischer wusste. Esther Müller: „Nein. Das muss mir durchgegangen sein. Aber, da könnten wir etwas machen…“ Und tatsächlich: „Erst am Wochenende haben sich etwa 50 Ehemalige der Fischer Chöre bei uns getroffen. Eigentlich wollten wir auch zum Grab von Gotthilf Fischer. Aber jetzt hat sich schon wieder das Grab gesenkt. Er ist dort ja bei seiner Frau beerdigt. Und der Grabstein ist einfach zu schwer. Zuletzt wurde am Nachbargrab gearbeitet. Dann ist es schon wieder passiert. Und wie sähe es denn aus, wenn so ein Ereignis zu Ehren von Gotthilf vor einem schnöden Holzkreuz stattfinden würde? Das geht doch nicht.“ Dann gibt Esther Müller Schlager.de ein Versprechen: „Im nächsten Jahr, nach dem Frühjahr, wird der große Grabstein wieder stehen. Und dann wird der Chor den letzten Wunsch von Gotthilf erfüllen. Versprochen!“