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Gitte Haenning – Ein schlimmer Unfall hätte beinahe ihr Leben zerstört

Gitte Haenning feiert in diesem Jahr 70-jähriges Bühnenjubiläum. Ein schlimmer Vorfall hätte im Jahr 1986 beinahe zum Ende ihre Karriere geführt.

© Gitte Haenning, in einer Fernsehshow 1987, ca. ein Jahr nach ihrem Unfall, Foto: IMAGO/United Archives

Die erfolgreichsten Schlager-Songs aller Zeiten

Gitte Haenning haut so schnell nichts um. Die Sängerin lebt ihr Leben ganz nach dem Motto ihres Hits „Ich bin stark“. Ende April 2024 steht sie im Berliner „TIPI am Kanzleramt“ wieder auf der Bühne. Dabei hätte ihre Karriere 1986 beinahe ein jähes Ende gefunden.

Die Dänin Gitte Haenning nur als Schlagersängerin anzukündigen, wäre eine Beleidigung für die Künstlerin, die schon seit Kindertagen auf der Bühne steht. Sie macht Kabarett, arbeitet als Schauspielerin und Musicaldarstellerin. Ihre große Leidenschaft gehört dem Jazz. Aber die 77-Jährige weiß, dass sie in Deutschland ihre Bekanntheit vor allem ihren beliebten Schlagerhits zu verdanken hat.

Kinderstar, Schlagersängerin, Musical-Darstellerin

In Dänemark und in Schweden war sie bereits ein Kinderstar, als sie 1963 mit „Ich will ’nen Cowboy als Mann“ die Deutschen Schlagerfestspiele in Baden-Baden gewinnt. Damals ist Gitte 16 Jahre alt. In den Jahren darauf folgen schnulzige Duette mit Rex Gildo und zahlreiche weitere Hits. Darunter der deutsche Beitrag zum Eurovision Song Contest 1973 „Junger Tag“ oder der Gassenhauer „Ich hab‘ die Liebe verspielt in Monte-Carlo.“

+++ Rex Gildo & Gitte Haenning sollten ein Liebespaar spielen +++

Sie hat viele treue Fans und ist auch in den 80-ern Dauergast in der ZDF-Hitparade. Ihre deutschen Interpretationen von internationalen Hits wie „Freu dich bloß nicht zu früh“ (Marti Webb, „Take that look off your face“) und „Ich bin die Frau, die dich liebt“ (Barbra Streisand, „Woman in love“) verkaufen sich fabelhaft.

Gitte: Ihr eigener Bobtail zerbiss ihr das Gesicht

Was wenige wissen: fast hätte die Karriere der vielseitigen Künstlerin ein abruptes Ende gefunden. In einer Fernsehshow bei Frank Elstner aus dem Jahr 2004 erzählt sie ausführlich von dem schrecklichen Vorfall, der sich 1986 in ihrem Haus ereignete. Ihr eigener Hund fiel sie an, ein halbes Jahr konnte Gitte Haenning nach dem schrecklichen Vorfall nicht auftreten.

Der Bobtail ihres damaligen Partners Pit Weyrich war schon alt, das Tier hatte wohl Gicht oder Rheuma. Sie hegt keinen Groll auf den Hund, den sie sehr geliebt hat: „Als ich meinen Arm um ihn legte, hat er sich nur wehren wollen. Er war nicht böse.“ Überrascht schnappte der Hund reflexartig zu und fügte seinem Frauchen schreckliche Verletzungen zu. Der Biss zerfetztes Gittes Gesicht, ihre linke Wange wurde komplett aufgerissen, die linke Gesichtshälfte musste mehrmals operiert werden. „Ich habe viel Glück gehabt. Mund, Nase und Augen blieben zum Glück unverletzt“, erzählt sie Frank Elstner.

Berliner Chirurg schenkte ihr ein neues Leben

Bei ihrem Gesichtschirurgen aus Berlin fühlte sie sich gut aufgehoben. Er sagte zu ihr: „Sie müssen irgendwie versuchen, ein Vertrauen zu mir zu entwickeln.“ Das hat geklappt, die Narben sind auf den ersten Blick kaum zu sehen. „Nur wenn ich müde werde, kann man die Spuren der OP in meinem Gesicht erkennen.“ Gitte Haenning habe gelernt, ihre Wunden zu lieben. „Das ist ein Teil meines Lebens, und ich bereue es nicht“, sagt die tapfere Künstlerin.