Freddy Quinn ist eine absolute Schlagerikone. Hits wie „Junge, komm bald wieder“ oder „Hundert Mann und ein Befehl“ machten ihn in den 50ern und 60ern zu einem Superstar. Fernab der Musikkarriere hatte Quinn auch im Privaten ein turbulentes Leben. Negativ in Erinnerung bleibt ihm dabei sein Adoptivvater.
Am 27. September 1931 erblickte Freddy Quinn in Wien das Licht der Welt. Zunächst wuchs er bei seiner Mutter in der österreichischen Metropole auf – haute wenig später ab und zog zu seinem Vater in die USA. „Doch meine Mutter strengte einen Prozess wegen des Sorgerechts an und hat ihn gewonnen. So musste ich 1938 aus den USA zurückkommen – ins großdeutsche Wien“, erzählte Quinn in einem Interview mit der „Zeit“.
Freddy Quinn: „Ich habe ihn gehasst“
Die Rückkehr nach Europa war für den jungen Manfred, wie Freddy Quinn mit Vornamen heißt, nicht gerade leicht. Grund war sein Adoptivvater. „Auf meine Mutter war ich nie böse. Nur auf diesen schrecklichen Kerl, ihren neuen Mann, der sich in ihr Leben geschlichen hat. Ich habe ihn gehasst. Er war ein verarmter Adeliger, Baron Rudolf Anatol Freiherr von Petz. Und dann hat er mich. auch noch adoptiert, und so hieß ich plötzlich Manfred von Petz […]“, erinnerte sich der Schlagersänger, der diesen adeligen Namen verabscheut habe. Insgesamt fünfzehn Jahre lang habe Quinn mit einem Anwalt darum gekämpft, diesen loszuwerden.
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Mit 14 Jahren flüchtete Freddy Quinn nach Ungarn
In der ARD-Doku „Legenden“ erklärte Freddy Quinn, warum seine Mutter den 38 Jahre älteren Baron heiratete: „Leider hat mir meine Mutter kurz vor ihrem Tod offenbart, dass sie den Kerl eigentlich nur geheiratet hat, um mir wieder einen Vater zu geben.“ Um vor seinem Adoptivvater zu flüchten, nutzte Freddy Quinn das Chaos im Zweiten Weltkrieg und kam mit der sogenannten Kinderlandverschickung nach Ungarn. Eine Ausnahmesituation, die den Musiker bis heute sicherlich geprägt hat.