Frank Schöbel gehört zu den größten Stars der ehemaligen DDR. Im kommenden Jahr hätte der beliebte Sänger seinen 80. Geburtstag gefeiert. Allerdings findet die große Sause nicht im TV statt. Der MDR hat Schöbels Plänen eine klare Absage erteilt.
Mit Songs wie „Schreib es mir in den Sand“ oder „Ich geh‘ vom Nordpol zum Südpol“ wurde Frank Schöbel zu einer echten DDR-Legende. Der gebürtige Leipziger hat auch 31 Jahre nach der Wende sicherlich viele Fans, die ihn und seine Musik lieben. Im kommenden Jahr wird der Schlagerstar 80. Zudem findet 2022 sein 60. Bühnenjubiläum statt. Grund genug, um diese zwei wichtigen Meilensteine groß im Fernsehen zu feiern, oder?
Frank Schöbel: „Sie haben kein Geld“
Genau das hatte Frank Schöbel eigentlich auch vor. Geplant war eine Ausstrahlung im MDR. Doch der Sänger wurde vom Sender eiskalt abserviert. „Liebe Freunde, leider haben wir vom MDR einen Absage bekommen, für eine Frank Schöbel Show (zum 60. Bühnenjubiläum bzw. 80. Geburtstag) 2022. Begründung: Sie haben kein Geld. (…)“, schreibt der DDR-Star auf Facebook.
Frank Schöbel: Was sagt der MDR dazu?
„Drei Konzepte hatten wir vorgelegt“, verrät Schöbel dem „Berliner Kurier“. Die ersten beiden Ideen mit Publikum sollen wegen Sparmaßnahmen nicht möglich gewesen sein. Über das dritte Konzept – ohne Zuschauer im Studio – stand laut Bericht eine Entscheidung aus. Vor wenigen Tagen folgte die finale Absage, mit der Frank Schöbel sicherlich nicht gerechnet hätte. Auch der MDR hat sich nun auf Nachfrage der Schlager.de-Redaktion zur Thematik geäußert: „Es ist richtig, dass wir ein Konzept Frank Schöbels abgelehnt haben. Es gehört zum normalen Redaktionsprozess, Ideen zu entwickeln, zu bewerten, umzusetzen oder auch abzulehnen. Wir arbeiten seit vielen Jahren gerne mit Frank Schöbel zusammen und wir sehen keinen Grund, diese Zusammenarbeit grundsätzlich zu überdenken. Wenn es passt, begrüßen wir ihn weiterhin gerne als Gast in unseren Sendungen.“
Lieber Silbereisen statt DDR-Stars
Wer, wenn nicht der in Ostdeutschland ansässige MDR, sollte sich als Aufgabe nehmen, Superstars aus der ehemaligen DDR eine Plattform zu geben? „Stattdessen zeigt man stets mit Florian Silbereisen und Co. die üblichen Verdächtigen“, kritisierte der einst DDR-Schlagerstar Uwe Jensen im „Berliner Kurier“. Mit dieser Meinung hat der Sänger nicht ganz unrecht: Der MDR ist fast ausschließlich für die Schlagerproduktionen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen verantwortlich. Herzstück sind die Silbereisen-Shows, die der MDR in Kooperation mit der ARD regelmäßig ausstrahlt. Es ist zwar klar, dass die spektakulären Feste-Shows von Florian Silbereisen die besten Quoten bringen. Trotzdem würde es sicherlich viele Zuschauer aus Ostdeutschland freuen, wenn DDR-Stars auch eine Plattform bekommen würden.