Fernsehmoderatorin Carolin Reiber (83) und der Eurovision Song Contest (ESC, Finale am 11. Mai). Ihr Herz schlägt für den ESC. Aber auch für Komponisten-Legende Ralph Siegel. Über den Umgang der Senderverantwortlichen mit dem ESC-Urgestein ist sie nicht amüsiert, wie sie Schlager.de verrät.
Germany – Zero Points. Deutschland – Null Punkte. Deutschland hält bei dem europäischen Musikwettbewerb mit trauriger Konstanz die rote Unbeliebtheit-Laterne fest in den Händen. Am 16. Februar findet das Finale des deutschen Vorentscheids für den Eurovision Song Contest 2024 statt. Ralph Siegel hatte es versucht. Doch auch in diesem Jahr wollen ihn die Verantwortlichen des NDR nicht.
Ralph Siegel hat 25-mal am Eurovision Song Contest teilgenommen. Achtmal schaffte er es unter die ersten Vier. Er ist der erste deutsche Komponist, der den ESC gewinnen konnte. Welche Bedeutung hat Ralph Siegel überhaupt für ESC-Deutschland?
[articlequote quote=“Bei Ralph Siegel ist jeder Blutstropfen eine Note.“ copyright=“Carolin Reiber“]
Carolin Reiber, die gleich fünf deutsche ESC-Vorentscheide moderiert hatte: „Ralph Siegel ist zum x-ten Male abgelehnt worden. Zum ESC 2014 wurde sein Lied ‚Maybe‘ für Deutschland abgelehnt. Da rief San Marino an und holte sich Ralph Siegel. Der schaffte es dann mit der Sängerin Valentina Monetta und genau diesem Lied, das San Marino zum erstmal ins ESC-Finale kam. Das war ein grandioser Auftritt. Ralph Siegel investiert ja auch. Ich sage immer: ‚Bei Ralph Siegel ist jeder Blutstropfen eine Note.'“
Carolin Reiber macht NDR Vorwürfe
Ralph Siegel lebe für die Musik, so Carolin Reiber weiter. „Jetzt ist er nach seiner schweren Wirbelsäulen-OP in der Reha. Was war sein wichtigster Wunsch? Dass er ein kleines Piano mit auf sein Krankenzimmer nehmen darf. Das ist Ralph! Er ist ein Vollblutmusiker. Wie man mit ihm jetzt umgeht … Seit Jahren wird er beim ESC-Vorentscheid abgelehnt. Aber er versucht es dennoch immer wieder. Ich bewundere ihn. Vielleicht sagt man sich beim NDR: ‚Ach, der schon wieder.‘ Und hören sich den Titel gar nicht an.“
Trotzdem bleibt Carolin Reiber dem ESC treu. Das große Spektakel wird sie auch in diesem Jahr im Kreis von Freunden am Bildschirm verfolgen. „Da sind auch Menschen aus der Branche dabei, die mehr davon verstehen, als ich. Es gibt dann gelegentlich heftige Diskussionen. Das wird manchmal ganz schön spät. Aber die Präsentation ist so spannend. Die der einzelnen Länder. Die Begeisterung. Der Weg bis zur Auflösung, wer schließlich gewonnen hat. Grandios!“