Schlagertitan Bernhard Brink ist seit über 50 Jahren erfolgreich im Geschäft. Er ist ein Vorbild für den Schlager-Nachwuchs. Doch für den sieht Brink schwarz.
Seit seinem ersten Plattenvertrag im Jahr 1971 hat Bernhard Brink eine beeindruckende Karriere im deutschen Schlagergeschäft hinter sich. Mit seinem ersten TV-Auftritt im darauf folgenden Jahr im zarten Alter von 20 Jahren begann Bernhard Brinks Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.
In dieser Zeit hat der Schlagersänger zahlreiche Höhepunkte erlebt und die Bühnen des Landes regelmäßig erobert. Doch während sein eigenes musikalisches Vermächtnis fest etabliert ist, hat sich die Landschaft der Branche um ihn herum radikal verändert. In einem Interview mit der Zeitung „Südkurier“ sagt Bernhard Brink:
[articlequote quote=“Ich möchte heute nicht mehr als Sänger anfangen müssen.“ copyright=“Bernhard Brink“]
Bernhard Brink fordert „Fleiß, Ehrgeiz, Kampfwille“
Er sei „echt froh, dass ich seit fünf Jahrzehnten bis heute Erfolg, einen Plattenvertrag und Auftritte habe“. Die heutige Zeit, so betont er, sei nicht mehr vergleichbar mit der Zeit seiner eigenen Anfänge. Es sei daher schwierig, jungen Künstlern Ratschläge zu erteilen. Für ihn persönlich seien „Fleiß, Ehrgeiz, Kampfwille, Authentizität, Talent, die Bereitschaft zum Learning By Doing und ein stabiles Umfeld“ die Schlüssel zu seinem eigenen Erfolg gewesen.
Doch bei vielen aufstrebenden Talenten sei davon nichts zu spüren. Bernhard Brink: „Heute kommen viele junge Leute daher und denken, sie wären Stars, obwohl sie nichts geleistet haben und sie kaum jemand kennt. Ich habe mir viel von Kollegen abgeschaut, etwa von Jürgen Marcus, Peter Alexander, Udo Jürgens.“
Eine der größten Unstimmigkeiten in der heutigen Musiklandschaft ist für den 71-jährigen Brink die überwältigende Schnelligkeit, mit der alles abläuft. Er erinnert an die 70er-Jahre, als er selbst aktiv war: „Damals in den 70er-Jahren war die Situation eine völlig andere. Wir hatten deutlich mehr Zeit. Ich habe jedes halbe Jahr eine Single gemacht. Das hat gereicht.“
Bernhard Brink hätte auch bei DSDS mitgemacht
Für ihn bedeutete dies, Raum zur persönlichen Entwicklung zu haben. Ein Luxus, den viele heutige Talente kaum noch erfahren. Bernhard Brink: „In Formaten wie ‚DSDS‘ oder ‚The Voice‘ treten viele Künstler auf, die richtig gut sind. Ich finde es bedauerlich, dass ein Großteil von ihnen ganz schnell wieder von der Bildfläche verschwindet.“ Trotz seiner Kritik ist sich Bernhard Brink sicher, wie er im „Südkurier“ sagt: „Ich hätte auch bei DSDS teilgenommen.“