Ob groß oder klein, dünn oder kurvig: Wir alle sehen unterschiedlich aus – und das ist auch gut so. Trotzdem meinen vor allem andere immer wieder, uns aufgrund unseres Aussehens beurteilen zu müssen. Eine Erfahrung, die auch „Bergdoktor“-Schauspielerin Ronja Forcher bereits machen musste. In einem Interview spricht sie nun darüber und appelliert: Akzeptiere deinen Körper so, wie er ist!
„Bergdoktor“-Darstellerin Ronja Forcher: Erfahrungen mit Bodyshaming
Im Podcast „Aber bitte mit Schlager“ offenbart sie, dass sie erst lernen musste, sich selbst zu lieben und dass das kein einfacher Weg war: „Ich denke, aus meiner Erfahrung, dass Wachstum immer irgendwo mit Schmerz zu tun hat. Da will ich ganz ehrlich sein. Natürlich bin ich schon öfter in meiner Jugend damit konfrontiert worden, dass meine Körperform vielleicht nicht ausschaut, wie sie sich die Leute vorstellen. Gerade noch vor zehn Jahren war der Druck ja noch viel größer, perfekt auszusehen.“ Doch irgendwann wurde ihr klar, dass sie diese missmutigen Stimmen nicht mehr zu nah an sich heranlassen will. „Als mehrgewichtige Person musst du schauen, dass du dich dann so angleichst, damit diese Stimmen aufhören. Oder du erkennst, die Stimmen werden nie aufhören, denn es wird immer jemand eine Meinung zu dir haben. Und wie kannst du Liebe und Respekt von jemand anderem verlangen, wenn du sie nicht selbst für dich hast?“, so die 26-Jährige.
„Das, worauf es ankommt, ist im Herzen“
Es waren auch Menschen aus Ronja Forchers innerstem Kreis, die ihr mit ihren Meinungen weh getan haben: „Ich habe mich sehr mit mir selbst auseinandergesetzt. Sehr auch mit Menschen, die ich sehr liebe, die mir dann aber trotzdem weh getan haben. Jeder von uns kennt das: in der Verwandtschaft, von Freunden, irgendwelche Kommentare von Arbeitskollegen, wo du dir sagst: ‚Ich mag diesen Menschen so gern, warum sagt der mir das jetzt?‘ Da war irgendwann der Punkt, an dem ich gemerkt habe: Man muss sich nicht unbedingt lieben – man darf sich sehr gerne lieben, ich liebe mich sehr – aber man muss nicht.“ Ihrer Meinung nach reicht es auch, „seinem Körper neutral gegenüberzustehen“ und ihm immer wieder zu sagen: „‚Du bist mein Körper und du funktionierst. Ich bin dankbar für dich, dass ich durch dich mein Leben erleben kann.“ Die „Bergdoktor“-Schauspielerin, die im August geheiratet hat, findet: „Ich muss nicht immer so eine starke Meinung zu meinem Äußeren haben. Denn das, worauf es ankommt, ist sowieso im Herzen und in der Seele.“
Die „Bergdoktor“-Stars Heiko Ruprecht, Ronja Forcher, Monika Baumgartner und Hans Sigl (v.l.) © BMC-Images/ Dominik Beckmann
„Das bin jetzt ich!“, so Ronja Forcher stolz
2017 ließ sich die Schauspielerin und Sängerin für den „Playboy“ ablichten. Damals war sie 21 Jahre jung. Die Entscheidung, für das Männermagazin die Hüllen fallen zu lassen, hat sie sich damals nicht leicht gemacht, wie sie verrät: „Ich habe sehr lange überlegt. Es war auf keinen Fall ein einfacher Prozess. Denn du gibst dich ja auf mehreren Ebenen sehr verletzlich und sehr nackt stellst du dich der Welt dar. Nicht nur körperlich. Da ist nichts mehr, hinter dem du dich verstecken kannst. Fast sieben Monate habe ich hin und herüberlegt und immer wieder gesagt: ‚Ich brauche mehr Zeit. Und ich will mich mit dem Thema auseinandersetzen.‘“ Schließlich habe sie zugesagt. Für sie rückblickend die richtige Entscheidung: „Der Moment, als ich am Set in Frankreich stand, dieser Bademantel fiel und da war dann nur noch ich – der war so kraftvoll für mich. Ich bin dagestanden und habe gesagt: ‚Das bin jetzt ich – mit jedem Dehnungsstreifen, mit jeder Delle und das ist komplett in Ordnung. Ich bin vollkommen, so wie ich bin. Das war wirklich ein Moment, den ich wahrscheinlich für immer bei mir haben werde.“