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„Bauer sucht Frau“-Star Schäfer Heinrich kämpft ums Überleben – „Wann hört das auf?“

Große Sorge bei Schäfer Heinrich. Der Kultstar aus „Bauer sucht Frau“ hat zu Kämpfen.

Der "Bauer sucht Frau"-Star hat Angst um seine Existenz als Schäfer.
© IMAGO/ Panthermedia/ Sven Simon/ Privat/ Montage: DerWesten

Änderungen bei "Bauer sucht Frau"

Mit „Bauer sucht Frau“ fing alles an. Als Schäfer Heinrich bei der allerersten Staffel der mittlerweile Kult-Show nach der großen Liebe suchte, fand er zwar keine Frau, doch die Liebe tausender Fans. Seitdem ist er aus der Promi-Welt in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Auch auf Mallorca ist der ikonische „Bauer sucht Frau“-Kandidat heiß begehrt!

Im Oberbayern an der Playa de Palma tritt er mittweile mehrmals die Woche auf. Wir haben Schäfer Heinrich zu einem Interview auf Mallorca getroffen. Doch während er sich auf seinen Auftritt an diesem Abend (13. August) sehr freut, sind seine Gedanken ganz woanders. Denn zu Hause an seinem Hof spielen sich derzeit dramatische Szenen ab.

„Bauer sucht Frau“-Star Schäfer Heinrich fürchtet um seine Existenz

Schäfer Heinrich:

„Jetzt erzähle ich erst einmal die freudige Nachricht! Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr, weil ich 40 Jahre Teil des Schützenvereins in Berenbrock bin. Dafür werde ich auch geehrt. Aber die Sache mit der Blauzungenkrankheit und den ganzen kranken und toten Tieren macht mich traurig und ich verliere die Vorfreude für das schöne Fest.“

Kann sich das Problem noch vor dem Schützenfest lösen?

Schäfer Heinrich: „Ich kann das Problem nicht lösen. Wir sind mittendrin in der Blauzungenphase. Ich weiß nicht, wie lange das geht. Jeden Tag denke ich mir: ‚Wann hört das auf? ‚Aber es kommen jeden Tag immer wieder neue kranke Schafe hinzu. Das ist so traurig! Ich habe 340 Mutterschafe plus Lämmer und sieben Böcke. Jetzt sind wir schon bei über 10 toten Schafen und sehr vielen Erkrankten.

Der „Bauer sucht Frau“-Star leidet mit seinen Schafen.

Ein Bock war so krank, dass sie ihn schon einschläfern wollten, als ich hier auf Mallorca war – den haben wir wieder durchgekriegt. Sowas gibt’s auch, aber die Mutterschafe sind leider alle gestorben. Viele Schafe, die noch lammen werden, haben Fehlgeburten. Ein Teil der kranken Schafe haben schon Lämmer und aber keine Milch mehr. Es ist ein ganz schreckliches und trauriges Bild. Auch andere Schäferkollegen – wir haben alle zu leiden und gerade bei mir in meiner Region in NRW hat der Virus richtig heftig zugeschlagen. Außerdem sind andere Betriebe mit Kühen oder Ziegen betroffen. Das ist alles so schlimm!“

Hast du sowas schon einmal erlebt?

Schäfer Heinrich: „Ja, 2006 war das schon einmal. Das Schlimmste ist aber, das ist jedes Mal eine andere Virusmücke. Damals haben wir die Tiere geimpft und wir haben auch jetzt vor drei Wochen geimpft, aber wahrscheinlich schon zu spät. Das ist so ein schrecklicher Tod!“

Wie ist das für dich, das mitanzusehen?

Schäfer Heinrich: „Sehr schlimm und traurig. Das tut einem in der Seele weh! Und dann ist noch, dass die Regierung uns Schäfer im Regen stehen lässt. Wir werden nicht entschädigt – das ist ein Existenzverlust, der nicht mehr aufzuhalten ist. Es ist ja nicht nur ein Mutterschaf, das fehlt, sondern auch die Nachkommen, die man damit züchtet – man verliert den ganzen Stammbaum.“

Das bedeutet?

Schäfer Heinrich: „Ich habe Angst um meine Existenz! Aber das habe ich ja schon ein paar Mal gehabt. Ich hab immer schon Tiefen erlebt. Jetzt läuft es mit der Musik gut und dann das. Ich hab so viele viele Sachen hinter mir.“

Wie hältst du das durch?

Schäfer Heinrich: „Ich lebe bescheiden – ich trinke nicht, ich rauche nicht und ich mache keinen Urlaub. Außer hier auf Mallorca, aber das ist auch Arbeit. Aber die Bundesregierung, die müsste mal bitte wach werden und für die ganzen Schaf- und Kuhbetriebe was unternehmen, die können uns doch nicht so im Regen stehen lassen!“


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„Wir alle leben davon. Wir Bauern leisten einen Beitrag zur Natur, zur Landschaftspflege. Die Schäfereien werden immer weniger, wir haben schon genug Ertragsausfall durch die Wolle. Da kriegen wir schon ein paar Jahre kein Geld mehr für. Das ist ein Minusgeschäft, da legen wir schon zu.“

Also musst du Musik machen, um weitermachen zu können.

Schäfer Heinrich: „Genau so ist es. Ich muss Musik machen, um weiterzumachen. Ich stecke mein Musikgeld in den Hof, damit sich das Rad weiterdreht. Wenn das Herzblut nicht so wäre, weil man ist mit den Tieren aufgewachsen. Ein Schäfer gibt ungerne auf. Aber andere sagen schon: ‚Warum tust du dir das? Warum machst du nicht einfach Schluss?“

Und, warum nicht?

„Sicher könnte ich von der Musik alleine viel besser leben. Wenn die Tiere nicht gewesen wären, dann wäre ich auch gar nicht zur Musik gekommen. Ich bin mit dem Schäferlied von meinem Vater großgeworden. Ich habe alles den Schafen zu verdanken.“

Also machst du es für sie?

Schäfer Heinrich: „Genau so ist es. Aber wenn man weiter solche Schicksalsschläge abkriegt, dann ist man irgendwann finanziell am Ende. Mit der Musik wollte ich mir ein bisschen was an die Seite legen und für schlechte Zeiten und für die Rente was aufbauen. Aber das ist im Moment gar nicht möglich, weil immer wieder neue Probleme auftauchen.“