Durchgerostete Wellblechdächer, klaffende Löcher in Häuserwänden, Plastikmüll auf dem Boden – so sieht es im
Armenviertel San Luis in der Dominikanischen Republik aus. Stars wie Anna-Maria Zimmermann, Markus Mörl, Yvonne König oder auch Graham Bonney setzen sich mit der Stiftung „Fly & Help“ seit Jahren dafür ein, dass die Kinder dort eine Schulbildung erhalten und ein besseres Leben führen können. Doch das, was die Schlagerstars und Stiftungsgründer Reiner Meutsch in diesem Viertel erlebten, werden sie so schnell nicht vergessen können…
Zustände gehen den Stars nah
Der Weg zum Kinder- und Jugendschutzzentrum führt mitten durch das Armenviertel San Luis. Die Zustände dort sind katastrophal: Viele Gebäude gleichen Ruinen, auf den Dächern befinden sich rostige Wellbleche, die die offenen Stellen der Häuser notdürftig abdecken. Der Weg durch die teilweise engen, von Plastikmüll gesäumten Gassen, gleicht einem Hindernisparcours. Überall klaffen riesige Löcher im Boden, die man provisorisch mit Straßenmüll irgendwie zu stopfen versucht. Der viele Regen in den letzten Tagen schwemmen Matsch und Dreck an die Oberflächen der teilweise eh schon schwer begehbaren Wege. Kaum vorstellbar, dass hier mehrere hundert Menschen auf engem Raum leben. Einer der wenigen Lichtblicke: Das „Centro de Educacion y Proteccion Infanti“, ein Kinder- und Jugendschutzzentrum inmitten des Slums. Dort erbaute die Stiftung „Fly & Help“ vor einigen Jahren einen mehrstöckigen Familienkomplex, in dem es unter anderem mehrere Klassenräume gibt, in denen Kinder des Armenviertels lernen können. Eine Herzensangelegenheit, für die sich Schlagerstars wie Anna-Maria Zimmermann, Markus Mörl, Yvonne König oder auch Graham Bonney seit Jahren einsetzen und sich nun selbst ein Bild machten.
Anna-Maria Zimmermann: „Ich würde ihnen so gern allen helfen“
Das durch „Fly & Help“ ermöglichte Kinder- und Jugendschutzzentrum ist ein wichtiger Ort, um die Kinder von der Straße zu holen und ihnen eine Zukunft zu ermöglichen. Markus Mörl und seine Frau Yvonne König begeben sich über die Steintreppe zuerst in das obere Stockwerk. Dort treffen sie auf eine Gruppe Mütter mit ihren Babys. Der Empfang ist herzlich, die Menschen dort sind offen und freundlich, sie tragen ein mitreißendes Lächeln im Gesicht. Man kommt ins Gespräch. Derweil schauen sich Schlagerlegende Graham Bonney und seine mitgereiste Familie die Klassenräume und den kleinen Innenhof an. Immer umringt von einer Horde gut gelaunter und neugieriger Kinder, die sich sichtlich wohl im Zentrum fühlen und sich über den Besuch aus Deutschland freuen. Anna-Maria Zimmermann wurde gleich in Beschlag genommen: Ein kleiner Junge mit Kopfhörern will ihr aufgeregt zeigen, was sein Herz berührt. Sie setzt seine Kopfhörer auf und dann die Überraschung: Musik von Oli.P. Er gibt ihr zu verstehen, dass er großer Fan sei und die Lieder ihres Kollegen in Dauerschleife hört. Ein emotionaler Moment für die Zweifach-Mama. Kein Wunder: Bilder wie diese vergisst man nicht so schnell. Anna-Maria ist nach dem Besuch sichtlich aufgewühlt: „Ich bin einfach immer wieder den Tränen nah, wenn ich in all die Kinderaugen sehe. Ich würde ihnen so gern allen helfen, aber das geht natürlich nicht.“