Der „Durchgenudelt“-Spruch von Dieter Bohlen an Kandidatin Jill Lange gerichtet. Es ist DER Skandal, der die voraussichtlich letzte Staffel des RTL-Castingformats erschüttert. Am morgigen Samtag (20.15 Uhr) eine weitere aufgezeichnete Folge – mit Dieter Bohlen. Doch wird er auch bei den Liveshows (Start: 8. April) noch auf dem Jury-Stuhl sitzen? Denn Bohlens Sexismus-Problem sitzt viel tiefer. Und ist viel ernster zu nehmen. Bohlens bekanntesten Ex-Frauen, Verona Pooth (ehemals Feldbusch), und Nadja „Naddel“ Abd el Farrag, hatten schon vor Jahren schwere Vorwürfe erhoben…
Wer sich ein wenig für die Welt der Promis interessiert, der denkt bei dem Namen „Naddel“ sofort an: Alkohol. Absturz. Pleite. Ein trauriges Schicksal einer Ex-Lebensgefährtin von Dieter Bohlen. Sie liebte Bohlen, lebte elfeinhalb Jahre mit ihm zusammen. Bis auch sie – wie andere vor ihr auch schon – die Reißleine zog: Bohlen, der Fremdgänger. Bohlen, der Unterdrücker. Und noch viel mehr. Es geht dabei auch um körperliche Gewalt gegen Frauen. Wie bei Naddel. Das, was Naddel in Désirée Nicks Podcast „Lose Luder“ 2020 erzählt hat, schockiert. Naddel über Bohlen: „Ich wurde nicht geschlagen. Geschlagen nicht, aber trotzdem hatte ich Verletzungen von der Uhr her, wenn er diesen gewissen Polizeigriff gemacht hat und mich von oben diese wunderschöne Treppe bis in den Keller an den Haaren geschleift hat. Das habe ich doch schon tausend Mal erzählt.“
Dieter Bohlen soll Naddel an den Haaren in den Keller geschleift haben
Naddel über einen geheimnisvollen Keller: „Wenn jemand mal in den Keller geht von Herrn Bohlen, dann gibt es eine Stahltür, die steht rechts neben den beiden Waschmaschinen. Und dann muss man mal die Tür aufmachen, die ist vielleicht zwei Quadratmeter. Da sind so zwei uralte Stühle, 18. Jahrhundert, da hat er mich immer eingeschlossen. Der hat mich unten in diesem kleinen Kabuff eingesperrt, weil er meinte, ich mache irgendwas kaputt.“ Sie habe von innen mit dem Staubsaugerrohr so heftig gegen die Stahltüre gedonnert, dass da jetzt Dellen drin wären, sagt Nadja. Seine heutige Lebensgefährtin könne sich die Dellen von ihrer Vorgängerin bis heute ansehen.
Bohlen & Verona: Trommelfell gerissen, Gesicht aufgeplatzt
Auch seine Ex-Frau Verena Pooth hatte Bohlen häusliche Gewalt vorgeworfen. In ihrem Buch „Nimm dir alles, gib viel“ schrieb sie: „Vier Wochen Ehe, vier Tage Krankenhaus, zwei Menschen, eine Scheidung.“ Das sei ihre Zeit mit Bohlen gewesen. Aber in diesen vier Wochen im Jahr 1996 war einiges passiert: Dieter Bohlen habe sie belogen und betrogen. Immer wieder sei er bei ihrer Liebes-Vorgängerin Naddel gewesen. Pooth schreibt in ihrem Buch: „Als ich ihn mit Naddel im Bett erwischte und es deshalb zu einem riesigen Streitdrama kam, reichte ich die Scheidung ein.“
Sie sei in die gemeinsame Wohnung in der Hamburger Innenstadt gefahren, um ihre restlichen Habseligkeiten abzuholen. Dann sei es passiert. Bohlen soll handgeiflich geworden sein, „Dann knallte es. Und zwar ich an die Betonkante“, wie Pooth weiter schreibt. „Dieter ist Linkshänder und genau mit dieser Hand haute er zu. Eine kräftige Ohrfeige mit der flachen Hand, die so unglücklich platziert war, dass mein Trommelfell riss, ich gegen die Kante schlug und mein Gesicht aufplatzte.“
Bohlen: „Da muss ein paar Mal schnackseln mit drin sein“
2001 war der Vorfall auch Thema bei ZDF-Talker Johannes B. Kerner mit Dieter Bohlen als Gast. Dort stellte es Bohlen selbst als eine „Ausholbewegung im Affekt“ sprechen. Pooth soll ihm zuvor einen scharfkantigen Schlüssel ins Gesicht geschleudert habe. Bohlen zu Kerner: „Für mich ist das kein Schlagen.“ Bohlen legt zu dieser Zeit weiter nach. „Ich glaube, dass Verona mich damals nur geheiratet hat, um diese PR zu bekommen“, sagte er im Juni 2002 in der Sat.1-Sendung „Blitz“. Es gab damals Liebesgerüchte um Pooth und dem Vorstand einer Telefonfirma, für die sie Werbung gemacht hatte. Bohlen dazu: „Der Deal ist doch okay. Er hat ihr paar Millionen Mark gegeben für diesen Werbe-Deal, und da muss einfach ein paar Mal schnackseln mit drin sein, finde ich. So als Sahnehäubchen.“