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Winnetou-Debatte: Peter Orloff findet das alles „sehr bedenklich“

Ravensburger nimmt „Winnetou“-Produkte vom Markt – wegen Rassismus-Vorwürfen. Schlagerstar Peter Orloff findet diese Entwicklung bedenklich.

Peter Orloff
Credit: © Wikimedia Commons

Die Rassismus-Diskussion um die fiktive Karl May-Figur „Winnetou“ ist neu entfacht. Es geht um die Selbst-Zensur des Ravensburger-Verlages, der kürzlich sämtliche Produkte der Musical-Verfilmung „Der junge Häuptling Winnetou“ vom Markt nahm – Grund sollen kritische Stimmen im Netz sein. Bereits im vergangenen Jahr schlug das Thema hohe Wellen. Schlagerstar Peter Orloff, der selbst großer Winnetou-Fan ist, hat dazu eine deutliche Meinung.

Indianer-Debatte neu entfacht

Es gleicht einer Farce: Seit Jahrzehnten begeisterten die Geschichten rund um Winnetou und Old Shatterhand sämtliche Generationen. Doch plötzlich kommen immer wieder Diskussionen auf, dass genau diese Geschichten und vor allem der Begriff „Indianer“ rassistisch seien. Bereits im vergangenen Jahr erntete Grünen-Politikerin Bettina Jarasch von Kollegen heftige Kritik – nur weil sie offenbarte, dass sie als Kind gern Indianer-Häuptling gewesen wäre. Nun ist durch den Ravensburger-Verlag die Diskussion entfacht, dass Angehörige indigener Völker den Begriff „Indianer“ als rassistisch ansehen könnten.

Peter Orloff verteidigt Winnetou

Schlagerstar Peter Orloff fand dazu im Interview mit uns deutliche Worte. Seiner Meinung nach ist es sehr bedenklich, wenn man anfinge, Begriffe wie „Indianer“ um Nachhinein nochmal zu hinterfragen, möglicherweise nur auf eine Chance, dass sich jemand beleidigt fühlen könne. „Ich glaube, es sind viel weniger diese Menschen, die beleidigt sind – sondern die, die sich als ihre Artenschützer empfinden.“ Für den Sänger stehe dabei etwas anderes mehr im Vordergrund, wie er betont: „Viel wichtiger ist der Respekt, wie man jedem Menschen begegnet. Die Achtung auf Augenhöhe, egal welche Hautfarbe, egal welche Ausrichtung, egal welche Herkunft.“

Auch Peter Orloff wollte Indianerhäuptling werden

Dem Schlagersänger traf die Debatte schon damals persönlich, wie er uns verriet und verteidigte dabei auch Bettina Jarasch. Indianerhäuptling „wollten viele von uns werden. Und ich habe es auch gewollt und bin es auf meiner Art geworden, bei den Kosaken. Als sie das dann in ihrer Unschuld von sich gab, brach ein Sturm der Entrüstung auf sie auf. Indianer darf es nicht mehr geben, warum auch immer“. Dabei legte er nach: „Und wenn sich Kinder Jahrzehnte danach entschuldigen müssen, dann sind wir fast Jenseits von Eden. Das finde ich schon sehr bedenklich.“

Peter Orloff legt Winnetou-Song neu auf

Als Reaktion legte der Sänger im Juni 2021 die Hymne „Mein Freund Winnetou“ neu auf. „Das hat mich dazu veranlasst, die Werte die Winnetou vermittelt, den Menschen durch dieses Lied nahe zu bringen. Wie das schon seit Jahrzehnten mit dem Lied passiert ist. Ich habe es ja nicht geschrieben, sondern nur weil ich eine gewisse Öffentlichkeitswirksamkeit habe, gesungen.“ Und er wird es auch weiter tun – starke Worte eines Mannes, der sich selbst seit Jahren für die Armen einsetzt und zusammen mit Fly & Help Schulprojekte in vielen Ländern unterstützt.

Schlagerstars und ihre Filmrollen

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