Was für ein emotionaler Abend. Nachdem Ralph Siegel ganze fünf Jahre intensiv an der Erfüllung seines großen Traumes gearbeitet hatte, wurde er nun wahr: Sein „Zeppelin“ Musical feierte die umjubelte Weltpremiere im Festspielhaus Füssen. Der Weg dahin war schwer, so hatte der Visionär nicht nur lange mit den Corona-Auflagen zu kämpfen. Doch es gab ein Happy End, bei dem selbst Markus Söder dem Komponisten gratulierte. Doch warum saß Ralph Siegel im Rollstuhl?
Ralph Siegel: Kein Grund zur Sorge
Sicherlich erschreckte es den einen oder anderen Gast: Vor dem Beginn der großen Premiere zeigte sich Ralph Siegel der Presse im Rollstuhl. Doch es war alles nur halb so wild. Zwar waren vor allem die letzten Monate sicherlich sehr kräftezerrend für den inzwischen 76-Jährigen, doch der Gastgeber soll sich nur einen Nerv eingeklemmt haben. Bei all dem Rummel, der am blauen Teppich herrschte, ist es verständlich, dass er sich die Hilfe eines Rollstuhles genehmigt. Nach dem tosenden Applaus zum Ende der gelungenen Premiere betonte Ralph Siegel: „Ich bin sprachlos. Gehandicapt mit kaputtem Rücken, aber so glücklich wie noch nie in meinem Leben.“ Und auch bei der Aftershow-Party war er wieder zu Fuß unterwegs und unterhielt sich rege.
Ralph Siegel: SO war die Premiere von „Zeppelin“
Ralph Siegel hat es wahrlich geschafft. Er hat einige der größten Musical-Darsteller Deutschlands ins Boot geholt und die legendäre Geschichte vom Grafen Zeppelin mit der Tragödie der Hindenburg in ein Musical verpackt. Im Interview mit Schlager.de verriet Ralph Siegel kürzlich, dass er dafür viel recherchierte und wie sehr ihm dieses Projekt am Herzen liegt. Nachdem schon die Generalprobe am Vortag sehr gut lief, sollte bei der Premiere alles wie am Schnürchen laufen. Und das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen. Die Möglichkeiten von einer der größten Theaterbühnen Europas wurden gänzlich ausgereizt. Selbst das Gerüst eines Zeppelins ließ man nachbauen, um die Szenen so authentisch wie möglich zu gestalten. Mit einem hervorragenden Mix aus Drama, Lovestory, Gesellschaftskritik und Humor schufen Ralph Siegel und sein Team ein dreistündiges Meisterwerk, das es so wohl noch nicht im deutschsprachigen Raum gegeben hat. Zurecht gab es nach den Szenen immer wieder langen und lauten Applaus.
Ralph Siegel: Markus Söder mit Ritterschlag
Unter den zahlreichen Ehrengästen befand sich Markus Söder, der im Saal zur Eröffnung eine Rede hielt und Ralph Siegel als „Musik-Titan“ bezeichnete. Dabei überraschte er auch mit Humor und verkündete die frohe Botschaft: „Ich hab gerade die Künstler und Künstlerinnen erlebt, die wirklich wild darauf sind und gespannt sind, endlich wieder vor so einer großartigen Kulisse spielen zu dürfen und spüren zu können. Und ich glaube, dass ist heute Abend das Allerschönste, dass wir wieder mit gutem Gewissen Kultur erleben dürfen. Deswegen begrüße ich sie alle und sage es vorne weg. Die Männer sind ganz ok, aber die Damen sind wundervoll.“ Weitere prominente Zuschauer waren unter Anderem Michael Holm, Katja Ebstein, Günther Sigl, Misha Kovar, Dennis Ebbecke und Karl König, der mit seinem schillernden Outfit und seinem Markenzeichen-Mikro schon vor der Vorstellung für Unterhaltung sorgte.