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Heinz Rudolf Kunze ätzt gegen den deutschen Schlager

Frontal und in ungewohnter Schärfe greift Heinz Rudolf Kunze jetzt den deutschen Schlager an. In einem Interview mit der ersten Ausgabe des Magazins „jeah!“ wird er mit den Worten zitiert: „Musik kann vielleicht nicht direkt die Welt verändern, aber sich als Künstler nicht der Wirklichkeit stellen, das sollen die Schlagersänger machen, davon gibt es schließlich […]

Credit: © Martin Huch

Frontal und in ungewohnter Schärfe greift Heinz Rudolf Kunze jetzt den deutschen Schlager an. In einem Interview mit der ersten Ausgabe des Magazins „jeah!“ wird er mit den Worten zitiert: „Musik kann vielleicht nicht direkt die Welt verändern, aber sich als Künstler nicht der Wirklichkeit stellen, das sollen die Schlagersänger machen, davon gibt es schließlich genug.“ Und der Liedermacher legt nach: „Was ich wahrnehme, klingt kastriert und glattgebügelt, die Jugend hat keine Ecken und Kanten. Besonders im deutschsprachigen Bereich tritt ein Jammerlappen nach dem anderen auf den Plan.“ Auch wenn Kunze hier nicht mehr nur die Schlagersänger abkanzelt – seine Kritik ist vernichtend und ein Schlag ins Gesicht für die Künstler des Genres!

Heinz Rudolf Kunze hat im Februar sein neues Album „Der Wahrheit die Ehre“ veröffentlicht, und es liegt nahe, dass ein bisschen Getöse für den Verkauf nicht schädlich sein kann. Einem alten Haudegen wie ihm kann man jedoch getrost unterstellen, dass er bewusst inszenierte Kollegenschelte nicht nötig hat. Denn im Kern geht es um etwas sehr Grundsätzliches: Das Vorurteil, dass der Schlager sein Publikum mit Gesängen von der heilen Welt ins Koma sediert, ist uralt. Leider trauen sich viele Künstler immer noch nicht, sich zu gesellschaftsrelevanten Themen zu äußern aus Angst, damit Fans zu verprellen. Aber: Dass sich Kritik und klare Worte sowie eine erfolgreiche Karriere nicht ausschließen, lässt sich tatsächlich schon länger beobachten. Allen voran hat Udo Jürgens es vorgemacht. Unterhaltung mit Haltung – das war sein Credo. Ihm folgen große Namen wie Roland Kaiser und Howard Carpendale, die ihren Mund aufmachen und sagen, was ihnen nicht passt. Wer sich wann, wie und wozu, äußert, diese Entscheidung trifft natürlich jeder Künstler selbst. So mancher muss sich allerdings den Vorwurf von Kunze gefallen lassen, wenn die eigene Prominenz nur für Werbedeals und penetrante Selbstdarstellung genutzt wird, nicht aber dazu, sich mutig in Politik und Gesellschaft zu positionieren. Danke für Ihre Ansage, lieber Heinz Rudolf Kunze! Sie erinnern uns daran, was wichtig ist! (Lest hier das exklusive Schlager.de-Interview mit Heinz Rudolf Kunze!)

Balsam für die Seele: Schlager-Freundschaften

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