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Reinhard Mey -Authentisches Dokument einer Erfolgstournee

Die Tournee des Liedermachers Reinhard Mey zum Album „Mr. Lee“, die im Herbst 2017 in Deutschland begann und im Frühjahr 2018 nach insgesamt 40 Konzerten in Österreich ihr Ende fand, wurde für den Musiker und Poeten zu einem der größten Erfolge seiner Karriere: Mey, auf dessen Tourneeplan zuvor stets 60 Termine standen (und das ensuite!), […]

Credit: © Jim Rakete

Die Tournee des Liedermachers Reinhard Mey zum Album „Mr. Lee“, die im Herbst 2017 in Deutschland begann und im Frühjahr 2018 nach insgesamt 40 Konzerten in Österreich ihr Ende fand, wurde für den Musiker und Poeten zu einem der größten Erfolge seiner Karriere: Mey, auf dessen Tourneeplan zuvor stets 60 Termine standen (und das ensuite!), reduzierte seinen Tourneeplan zwar, bespielte jedoch mehrheitlich größere Arenen als je zuvor in seiner Karriere. Nahezu alle Konzerte waren lange im Voraus ausverkauft, und das obwohl (oder gerade weil) der Chansonnier auch auf dieser Tournee wieder an seiner Maxime festhielt: Auch in den großen Arenen stand er alleine mit seiner Gitarre auf der Bühne und verstand es, das Publikum zweieinhalb Stunden lang zu fesseln.

 

Tochter Victoria-Luise eröffnet Live-Konzert

Das Live-Album beginnt ungewöhnlich: Zuerst ist Meys Tochter Victoria-Luise zu hören, die das Publikum darum bittet, während des Konzertes vom Fotografieren Abstand zu nehmen. Sicher, das gehört nicht zum eigentlichen Konzertprogramm, aber trotzdem macht genau das das Album aus: Hier geht es darum, einen authentischen Höreindruck des Konzertes zu vermitteln. So überrascht es auch nicht, dass alle Anmoderationen Reinhard Meys enthalten sind und die Aufnahme auch sonst wunderbar unbearbeitet wirkt.

Tolle Mischung aus Klassikern und dem aktuellen Album „Mr. Lee“

Das Programm der Tournee begann mit dem Lied „Spielmann“ aus dem vorletzten Album „Dann mach’s gut“. Es ist so etwas wie die Selbstbeschreibung Meys als „Gaukler“, der weitermachen will „bis zum Tage des jüngsten Gerichts“.  Im Laufe des Konzertes werden fast alle Lieder des aktuellen Albums „Mr. Lee“ zum Klingen gebracht (außer „Haus am Meer“ und „So lange schon“ sowie die beiden Cover „Zeit zu leben“ und „Lavender’s Blue“), denen zum Teil neue Zeilen hinzugefügt werden. Im mutmachenden Chanson „Wenn’s Wackersteine auf Dich regnet“ mutiert Mey sogar kurzzeitig zum Rapper. Außerdem gibt es für das Publikum gern Gehörtes wie „Mairegen“, „51er Kapitän“, „Serafina“ und „Zeugnistag“ – und (völlig untypisch für Mey) gibt es auf der zweiten Tournee in Folge „Über den Wolken“ zu hören.

Auch aktuelle Politik ist Thema bei Reinhard Mey

Wie schon in den vergangenen Jahren, wendet er Mey sich auch auf diesem Livealbum kaum der Politik zu, abgesehen vom Klassiker „Sei wachsam“, von dem Mey einmal sagte: „Ich habe es schon vor einigen Jahren geschrieben – und es wird immer schöner.“ Kein Wunder, dass er das Lied schon oft im Programm hatte.

Wie immer klingt das Konzert mit einem brandneuen Lied aus, das Mey kurz vor der Tournee geschrieben hatte. Es heißt „Und in der Uckermark“ und handelt davon, dass der Erzähler anstatt auf Mallorca lieber in der Uckermark Urlaub hätte machen sollen. Das Konzert endet dann traditionsgemäß mit „Gute Nacht, Freunde“ als letzter Zugabe – und der Hörer des Livealbums kommt sogar noch in den Genuss des instrumentalen Ausklangs „Mr. Lee“, der am Ende der Konzerte im Saal zu hören war.

Fazit: Ein rundum gelungenes, authentisches und wunderbar abgemischtes Livealbum, das Reinhard Mey in bester Form und bei größter Spielfreude zeigt. Ein Genuss, nicht nur für Mey-Fans!