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voXXclub im exklusiven ESC-Interview

Schlager.de im Interview mit Stefan von voXXclub über die Teilnahme an der Vorentscheidung des ESC heute (22.2.2018). Toi – Toi -Toi!

VoXXclub
Credit: © Dominik Beckmann

Kurz nach dem Soundcheck vor zwei Tagen nahm sich voXXclub-Mitglied Stefan Zeit für ein exklusives Interview mit Schlager.de und erzählte uns alles, was wir über den heutigen Abend wissen müssen, wenn der deutsche Vorentscheid zum „Eurovision Song Contest“ ab 20:15 Uhr bis 22:00 Uhr im ARD aus Berlin übertragen wird.…

 

Schlager.de: Im Jahr 2012 entstand in einer Münchner Küchen-WG das voXXclub-Projekt. Wie waren die Anfänge? Kanntet Ihr Euch schon untereinander?

Stefan: Ja, wir kannten uns schon alle. Der Flo und der Michi haben in München studiert und zusammen gewohnt. Wir kannten einander damals schon und haben uns entsprechend regelmäßig in der WG getroffen. Wir haben dort gerne zusammen gesungen und auch das eine oder andere Bierchen geschlürft und entdeckten, dass wir wirklich gerne zusammen singen. Wir hatten die Idee, Volksmusik einfach mal anders zu machen – auf eine moderne Art und Weise.

 

Schlager.de: Damit wäre ja der immer wieder erhobene Vorwurf, Ihr wärt eine Retortenband (z. B. bei Wikipedia zu lesen), nicht zutreffend?

Stefan: Ja, das ist schlicht falsch. Wir versuchen immer, das richtigzustellen, aber so recht hat das bislang nicht funktioniert. Wir kennen einander viel länger als es die Band gibt. Die Band ist durch Freundschaft entstanden. Ich glaube auch, dass es für die Band wichtig ist – man sieht, dass wir auf der Bühne gemeinsam Spaß haben.

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Schlager.de: Gibt es so etwas wie einen Bandleader oder „Sprecher“ der Band?

Stefan: Nein, so etwas haben wir nicht. Bei uns macht jeder alles. Wir teilen uns die Arbeit allerdings auf, beispielsweise auf musikalischem Gebiet oder hinsichtlich choreografischer Überlegungen. Sobald es um Gesang oder Interviews geht, macht aber jeder alles.

 

Schlager.de: Euren Durchbruch hattet ihr mit dem Song „Rock mi!“. Habt Ihr das enorme Hitpotenzial dieses älteren Schlagers gleich erkannt?

Stefan: Witzigerweise gar nicht. Es war vielmehr so, dass wir für das erste Album a cappella verschiedene Titel coverten. Dass „Rock mi!“ die Single werden würde, war nicht von vorneherein klar. Als die Produktion fertig war, haben wir aber in der Tat gedacht, dass gerade dieser Titel „funktionieren“ könnte. Damals hatten wir noch kein großes Budget, wollten aber auf uns aufmerksam machen und den Leuten mitteilen, dass es uns, voXXclub, nun gibt. Dann haben wir das Video (den Flashmob) in den Münchner Riem-Arkaden gemacht. Das ging total durch die Decke. Das war für uns ein richtig toller Start. Wir haben aus der „Not“, kein eigenes Video zu haben, eine Tugend gemacht…

 

Schlager.de: Ihr seid auch für Eure teils ausgefallenen Choreografien bekannt. Denkt Ihr Euch die selber aus, oder holt Ihr Euch auch externe Anregungen?

Stefan: Das ist ganz unterschiedlich. Teilweise machen wir das selber, teilweise haben wir aber auch Choreografen. Das ist eine Zusammenarbeit verschiedener Leute. Wenn man immer alles selber macht, wiederholt sich vieles – deshalb holen wir uns auch gerne Input von externer Seite. Jetzt beim ESC haben wir z. B. eine Choreografin, die hat was richtig Cooles gemacht – ein bisschen was Anderes, was wir bisher nicht hatten. Wir sind froh, dass wir sie im Boot haben, sie hat sich eine moderne Choreo ausgedacht.

 

Schlager.de: Euren ersten größeren Auftritt hattet Ihr am 8. März 2013 beim Showcase „Neue Welle“, der damals von Peter Urban moderiert wurde. Wie war das heutige Wiedersehen mit dem ESC-Veteranen?

Stefan: Stimmt… der hat die „Neue Welle“ damals moderiert. Ein witziger Zufall: Vor einer halben Stunde haben wir ihn hier getroffen und kamen genau auf diese damalige Veranstaltung zu sprechen. Er konnte sich erinnern, dass er uns bei der „Neuen Welle“ 2013 anmoderiert hatte. Somit hat sich der Kreis irgendwo geschlossen (lacht).

 

Schlager.de: Eine Woche später, am 16. März 2013, hattet Ihr Euren ersten TV-Auftritt bei Florian Silbereisens „Frühlingsfest der 100.000 Blüten“. Fast auf den Tag genau ein Jahr später findet ja wieder eine „heimliche“ Show statt. Würdet Ihr Euch „unheimlich“ freuen, wenn Ihr in der Show Euer 5-jähriges Fernseh-Jubiläum feiern könntet?

Stefan: Wir freuen uns immer, wenn wir bei Florian zu Gast sein dürfen – jetzt sind wir erst mal voll fokussiert auf den Vorentscheid. Wenn wir es nach Lissabon schaffen, gäbe es ja erst recht etwas zu feiern. Aber stimmt – es sind tatsächlich fünf Jahre. Wie gesagt – momentan konzentrieren wir uns erst mal auf die Eurovision.

 

Schlager.de: Ihr wart ja schon zwei Mal auf Solo-Tournée. War das mit Band?

Stefan: Das war einmal ohne und einmal mit Live-Band. In diesem Jahr machen wir einige Donnawedda-Termine. Wir wollten ein langes Programm über 2 bis 2 ½ Stunden anbieten, weil wir Bock drauf haben. In diesem Jahr aber nicht im Rahmen einer ausgedehnten Tour, sondern bei Einzelterminen. Zusätzlich absolvieren wir über 70 Gastauftritte bei Veranstaltungen.

 

Schlager.de: Ihr habt ja alle auch Musical-Erfahrungen…?

Stefan: Ja, wir haben alle im Lauf einiger Jahre verschiedenste Musicals gespielt und uns genau in diesem Zusammenhang ja auch kennengelernt. Bini und Flo habe ich vor etwa zehn Jahren im Stadttheater in Klagenfurt kennengelernt. Die Musicalkenntnisse im Gesang und im Schauspiel helfen uns auch bei der voXXclub-Arbeit weiter. Wir haben in unserer Musicalzeit auch gelernt, flexibel und professionell zu agieren – für die Bühnenarbeit war diese Zeit eine tolle Schule.

 

Schlager.de: Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, Euch für den ESC zu bewerben?

Stefan: Seit es uns gibt, war das wirklich ein Traum von uns, dabei zu sein. Dass es der Traum, in diesem Jahr bei der Vorentscheidung dabei sein zu dürfen, wahr werden würde – darüber haben wir uns riesig gefreut. Wenn man gar nicht damit rechnet – passiert es einfach. Wir sind alle vor Freude an die Decke gesprungen. Das hat uns wirklich sehr gefreut – es ist ja auch ein Riesending. Der ESC ist für uns die Olympiade der Musik. Es kommen viele Länder zusammen und machen friedlich Musik. Da ist es natürlich ein großes Ziel, mit dabei sein zu dürfen. Wir freuen uns auf die Vorentscheidung am Donnerstag.

 

Schlager.de: Vor Eurer Qualifikation musstet Ihr als eigentlich gestandene Profis einen Workshop in Köln absolvieren – war das nicht komisch für Euch?

Stefan: Nein – gar nicht. Es gab halt ein Auswahlverfahren, dem sich jeder Künstler stellen musste – so natürlich auch wir. Wir sind dann hingefahren, und es hat ja auch funktioniert. Wir haben mit einem Gesangscoach gearbeitet und mit einer Choreografin – das waren tolle Inputs. Man lernt ja auch nie aus – es war eine tolle Erfahrung, die wir gerne mitgenommen haben, zumal wir auch wieder dazugelernt haben. Das war für uns eine coole Sache.

 

Schlager.de: Es gab ein Songwriting Camp – aber Ihr habt Euch für ein Lied Eures aktuellen Albums „Donnawedda“ entschieden, allerdings mit einem neuen Text…?

Stefan: Der Ursprung des Liedes ist in der Tat der Song „Spitzenmadel“, der aber sehr stark verändert wurde. voXXclub steht für Energie, Spaß, Power. Uns war aber auch wichtig, dass wir auf Deutsch singen durften und dass das Lied eine Message hat. Das Lied wurde zur Hymne umgeschrieben. Vom „Spitzenmadel“ ist eigentlich nur die Melodie geblieben. Der Song ist erst nach dem Songcamp entstanden. Die dortigen Lieder werden wir vielleicht auf dem nächsten Album verarbeiten. Für den ESC war aber aus unserer Sicht nichts Passende dabei. Das Lied „I mog Di so“ hat einfach eine schöne Aussage: Jeder ist wie er ist. „Lass uns die Gläser heben für alle die, die nicht tanzen können im Leben“. Das finde ich eine wunderschöne Message. Viele können nicht so sein wie sie wollen und haben nicht diese Freiheit. Gerade für diese Menschen wollen wir eine schöne Botschaft in die Welt tragen. schlager.de: Die Vorgehensweise, eine bereits erschienene Melodie zu verwenden, ist regelkonform? (1999 wurde Corinna May ja aus diesem Grunde disqualifiziert)? Es gibt schon Regeln – der Titel durfte, glaube ich, nicht vor September veröffentlicht sein, was aber passte, weil unser Album ja im Dezember erst erschienen ist. Wir haben uns für den Song in der Gruppe entschieden und durften den Titel selber auswählen. Es war für uns klar, dass es dieses Lied werden würde.

Schager.de: Vom Outfit her bleibt es auch beim ESC bei der Lederhose?

Stefan: Aber natürlich. voXXclub steht für das Lederhosen-Outfit – da ändert auch der ESC nichts dran. Die Lederhosen werden zwar dampfen und brennen. Wenn wir nach Lissabon fahren dürfen, würden wir natürlich auch die Lederhosen mitnehmen.

 

Schlager.de: Gibt es noch eine Frage, die Du gerne gestellt bekämst?

Stefan: Wir wollen uns bei den Fans bedanken. Dass die so toll hinter uns stehen, ist nicht selbstverständlich. Wir wissen das sehr zu schätzen und finden es sehr wichtig, an dieser Stelle unseren tollen Fans zu danken.
Schlager.de: Wir wünschen viel Glück und sagen: Toi toi toi!

Stefan: Ganz herzlichen Dank! Wir würden uns ganz doll freuen, wenn die Schlager.de-Leser fleißig am Donnerstag für uns anrufen.